Biden verstrickte sich in jeder Menge Widersprüche. So verkündete er etwa, dass der IS in Afghanistan besiegt sei. In der selben Rede machte er aber deutlich, dass man den IS in Afghanistan weiter bekämpfen werde. Einerseits nannte der US-Präsident die Evakuierung Kabuls einen “gewaltigen Erfolg, der nicht besser hätte laufen können”, andererseits machte Biden die afghanische Armee und vor allem auch seinen Amtsvorgänger Donald Trump, dafür verantwortlich, dass alles so schlecht abgelaufen sei.

Kommentatoren ist das nicht aufgefallen

“Die Rede war voller Widersprüche” analysiert Politik-Experte Schöllhammer in der Sendung “10 vor 8” mit eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt. Er sei froh, dass es nun unabhängige Medien wie den eXXpress gebe, so Schöllhammer. “Vielen Kommentatoren ist das gar nicht aufgefallen”.

Bei Joe Biden ist das wohl kein Problem

Dass man 10 Prozent der eigenen US-Bürger in Afghanistan zurückließ, dazu unzählige Helfer und Übersetzer, sei eigentlich eine Niederlage. “Bei Donald Trump würden die Medien da rotieren”, analysiert Schöllhammer. Hätte dieser Afghanen mit einer “Green Card” nicht herausgeholt, hätte man im Rassismus vorgeworfen. “Donald Trump mag keine braunen Menschen”, hätte es laut Schöllhammer dann geheißen. Bei Joe Biden scheinbar kein Problem.

85 Milliarden Euro an Ausrüstung

Dass die Taliban bei ihrer Machtübernahme ein unfassbares Waffenarsenal (das meiste davon Made in the USA) erbeuten konnten, ist für Schöllhammer bemerkenswert. Für die Zukunft gibt es laut dem Experten auf jeden Fall nur zwei Möglichkeiten: “Entweder kommt wieder eine Flüchtlingswelle, mit allen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Problemen, oder wir bleiben mit 10.000 Soldaten und starker Luftunterstützung in Afghanistan”. Die in Europa und den USA verbreitete Idee, man könne sich aus der Geschichte zurückziehen, sei komplett absurd.