Es sind spannende Daten, die der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) Gabriel Felbermayer präsentiert. Trotz aller Sparbemühungen verbrauchen wir nur 7 Prozent weniger Gas als temperaturbereinigt zu erwarten wäre. Rechnet man die Gasverstromung mit ein, sind die Zahlen sogar noch mehr ernüchternd.

Topf am Deckel bringt nicht viel

In den Jubelmeldungen zum Gasverbrauch werden oft Zahlen zur Gasverbraucheinsparung genannt, die meist auf einfachen Vergleichen zu Vorjahreswerten beruhen. So liegt seit Jahresbeginn der Verbrauch in Summe um 5,4 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2013 – 2021, der Gasverbrauch ist damit bisher sogar niedriger als im Lockdown-Jahr 2020. Doch mit Gewesslers Ratschlägen hat das wenig zu tun.

Es spielt keine Rolle, ob die Österreicher ihr Bier warm trinken, ob sie duschen statt zu baden oder ob sie beim Kochen immer brav den Deckel auf den Topf geben. Was nämlich eben immer außer Acht gelassen wird, ist der wesentliche Treiber des Gaskonsums – die Außentemperatur.

Wir sparen zu wenig Gas: WIFO-Chef Gabriel Felbermayer schlägt Alarm

Temperaturkorrigiert wären Zielvorgaben nicht erreicht

Die EU-Komission fordert bis März des Jahres 2023 eine Reduktion des Gasverbrauchs um 15 Prozent Prozent. Seit August waren die Einsparungen in Österreich bisher auch tatsächlich höher, als die EU-Vorgabe. Das ist aber einzig und alleine den milden Temperaturen im Herbst geschuldet. Und so liegen die temperaturkorrigierten Modellergebnisse weit unter diesen 15 Prozent. Stünde uns durchschnittlich kalter Winter ins Haus, wären höhere Einsparungsanstrengungen notwendig um diese Zielvorgabe zu erfüllen.

Halten Sie sich an Gewesslers Ratschläge?