In der Grazer Innenstadt müssen sich Kunden von nun an beeilen. Kastner & Öhler sperrt montags bis freitsags um eine halbe Stunde früher, also um 18.30 Uhr statt um 19 Uhr. Das ist der Teuerungswelle geschuldet.

"Exorbitant höhere Energiekosten"

“Auch uns treffen exorbitant höhere Energiekosten”, sagt der Vorstand Martin Wäg gegenüber der “Kleinen Zeitung”, ohne Zahlen zu nennen. Die 30 Minuten pro Tag ersparen dem Unternehmen Personal- und Energiekosten. Andere Geschäfte in Graz haben schon zuvor die Öffnungszeiten reduziert. Es wird damit gerechnet, dass weitere dem Beispiel des Möbelhauses folgen werden. Nur Shops von Ketten haben noch bis 19 Uhr offen.

Massive Einsparungsmöglichkeiten gibt es kaum: “Wir versuchen, Klimaanlage und Lüftung zu optimieren und achten darauf, dass in Nebenräumen das Licht abgedreht ist”.

"Ganze Standorte und Länder werden ruiniert"

Der Kastner & Öhler-Vorstand warnt vor Horror-Szenarien und sieht die Politik – vor allem die EU – gefordert: “Wir brauchen ganz sicher eine Strompreisregulierung durch die EU, denn so werden hier Standorte, ganze Länder ruiniert.” Er hofft auch, dass beim Energiekostenzuschuss des Bundes das letzte Wort noch nicht gesprochen ist: “Denn mit den Rahmenbedingungen, die wir bisher kennen, bekäme etwa unser Haus hier so gut wie keine Unterstützung.”

Auch bei Ikea in Webling sind die Öffnungszeiten weiterhin reduziert von 9.30 Uhr bis 20 Uhr. Vor der Pandemie war das Haus noch von 9 bis 21 Uhr offen. “Da geht es auch um Energie, aber vor allem ums Personal, das ja überall schwer zu finden ist”, sagt Ikea-Sprecher Uwe Blümel gegenüber der “Kleinen Zeitung”.