Die Anlage liegt an der Golfküste des US-Bundesstaates. Ein dort vor Anker liegender LNG-Tanker wurde in sichere Entfernung verlegt. Die Nachricht von der Explosion führte zu einem Rückgang der Erdgas-Futures in den USA um etwa sechs Prozent. Der Ausfall dürfte zu einem Rückgang der Nachfrage auf dem US-Markt führen – und auch Folgen für den europäischen Markt haben. Der Gaspreis stabilisierte sich nach Turbulenzen auf hohem Niveau.

Gas für zehn Millionen Haushalte

Die Freeport-Anlage kann bis zu 2,1 Milliarden Kubikfuß Erdgas pro Tag (bcfd) für den Export per Schiff in Form einer stark gekühlten Flüssigkeit verarbeiten. Vor der Explosion bezog sie etwa zwei bcfd aus der zuführenden Pipeline. Diese Menge würde in etwa ausreichen, um zehn Millionen US-Haushalte einen Tag lang zu versorgen. Die Anlage wird von mehreren Unternehmen genutzt, darunter Sparten von BP, Jera, Kansai Electric, Osaka Gas, SK E&S und Total.

USA größter LNG-Exporteur der Welt

Jedoch: Die USA exportierten in den ersten vier Monaten des Jahres fast drei Viertel ihres Flüssiggases nach Europa, wobei unser Kontinent jetzt fast die Hälfte seiner Lieferungen von jenseits des Atlantiks bezieht. LNG-Käuferländer werden laut „Bloomberg“ nun versuchen, auf dem Spotmarkt Ersatzlieferungen zu organisieren, das könnte aber zu einem schwierigen Unterfangen werden, da laut Händlern in Asien die Menge an verfügbaren Vorräten schwindend ist.

Der weltweite Bedarf an Flüssigerdgas ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine deutlich angestiegen. Insbesondere europäische Staaten versuchen ihre Abhängigkeit von russischen Energieträgern zu verringern. Die USA ist der größte Exporteur von LNG, gefolgt vom Emirat Katar, bei dem auch Österreich künftig verstärkt LNG abnehmen möchte – der eXXpress berichtete. Australien ist der drittgrößte LNG-Exporteur der Welt.