In der Nacht auf Mittwoch kam es auf der Thaliastraße in Wien-Ottakring zu einem Großeinsatz der Polizei, einschließlich Spezialeinheiten, der Berufsrettung und der Berufsfeuerwehr.  Ein “Mann mittleres Alters” hatte sich in der Wohnung verschanzt und Gegenstände aus seinem Fenster geworfen. “Wir haben dann auch mit einer Verhandlungsgruppe versucht, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen”, so Polizeisprecher Markus Dittrich.

Es kam allerdings kaum zu einer Unterredung, obwohl die Beamten in mehreren Sprachen den Mann durch die Eingangstür anredeten. Die Ermittler konnten auch nicht ausschließen, hinter der Tür die Stimmen weiterer Personen gehört zu haben. All das führte zum Entschluss, die Wohnung zu öffnen.

Schüsse abgegeben

Das weitere Geschehen war in der Nacht auf Mittwoch zunächst reichlich unklar. Es wurden Schüsse abgegeben, und es kam zu einer Explosion. Dies führte zu einem Brand, der von der Feuerwehr gelöscht werden konnte. Der Verdächtige, auf den der Einsatz abzielte, wurde jedoch tödlich verletzt.

Faustfeuerwaffe sichergestellt

Ob die Explosion durch den Mann ausgelöst worden war oder ob es sich um eine Gasverpuffung – möglicherweise durch entsprechende Manipulationen herbeigeführt – handelte, war unklar. Zunächst musste der Entschärfungsdienst das Appartement untersuchen und sicherstellen, dass es sicher ist, sich darin aufzuhalten. Es gab zunächst die Vermutung, dass der Mann Sprengmittel gebunkert hatte. “Solche haben wir glücklicherweise nicht gefunden”, sagte Dittrich zur Austria Presse Agentur. “Wir haben allerdings eine Faustfeuerwaffe sichergestellt.”

APA/MAX SLOVENCIK

Gerüchte einer Geiselnahme widerlegt

Die Identität des Mannes und sein Motiv bleiben vorerst unbekannt. Im Laufe der Nacht konnte Dittrich bestätigen, dass sich der Verdächtige allein in der Wohnung aufgehalten hatte, wodurch frühere Gerüchte einer möglichen Geiselnahme widerlegt wurden.

“Wir haben sechs Leichtverletzte behandelt und hospitalisiert”, berichtete Corinna Had, Sprecherin der Berufsrettung. Laut Dittrich ist es möglich, dass sich auch Einsatzkräfte unter den Verletzten befanden.