Die Aufregung war groß: Eine 22-jährige Inhaberin einer Bar in Knittelfeld (Steiermark) hatte auf Facebook schockierende Fotos samt Zeugen-Aufruf veröffentlicht. Sie sei nachts von Unbekannten brutal überfallen worden. Auf den Bildern waren schwere Blessuren unter anderem an Schulter und Armen zu sehen. “Wer hat was gesehen”, fragte die Frau und ein FPÖ-Abgeordneter teilte das Posting sofort mit der Aufforderung, die Täter des Landes zu verweisen. Doch der Facebook-Nutzer Marcel O. wurde stutzig. Er schrieb in die Kommentare: “Es weiß ja niemand, ob es Zuwanderer waren… außerdem nach nichtmal vier Stunden (nach der Tat) solche Verfärbungen? Die Bilder wurden nämlich bereits um 8 Uhr in der Früh gepostet und sind mittlerweile vom ‘Opfer’ wieder gelöscht worden. Ich unterstelle niemanden etwas, aber irgendwas stimmt da nicht.” Und tatsächlich: Der junge Mann lag mit seiner Einschätzung goldrichtig.

Bilder waren manipuliert

Wie die Polizei nämlich schließlich bekannt gab, hatte die Frau den Überfall wegen “persönlicher Probleme” erfunden. Die Bilder auf Facebook waren manipuliert. Die Polizei ermittelt jetzt gegen sie wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung und wegen des Verdachts der Falschaussage. Ein Geständnis hat sie bereits abgelegt. Mittlerweile hat der FPÖ-Politiker das Posting gelöscht.