
Fakten zur Tourismus-Krise: So schlimm ist es wirklich
Die wunderschöne Landschaft. Die Skigebiete. Und natürlich die Menschen. Es gibt viele Gründe, seinen Urlaub in Österreich zu verbringen. Aber leider gibt es auch die Pandemie – und die damit verbundenen Maßnahmen der Politik. Und die haben verheerende Auswirkungen auf unseren Tourismus.
Im Corona-Jahr 2020 erlebte Österreich einen Aufwind bei Buchungen aus dem Nachbarland. Erstmals seit den 1970er Jahren waren wir wieder das beliebteste Auslandsreiseziel der Deutschen, die damals aufgrund der Unsicherheit rund um das neuartige Coronavirus auf Fernreisen verzichteten.
2021 verging den Deutschen dann aber die Reiselust nach Österreich. Schuld daran sicherlich: Zertifikate. Maskenpflicht. Reisewarnungen.
Die Zahlen der Gäste sank auf ein deutlich niedrigeres Niveau als noch vor Corona. 2011 lag Österreich beim Ranking des Lieblingslandes bei 3,8 Prozent, 2019 bei 4,2 Prozent und aktuell nur noch bei 3,3 Prozent.
Des einen Leid ...
Aufschwung gibt es hingegen für die Türkei. Dort hat man 2021 den Tiefpunkt überwinden können und fast genauso viele Urlauber wie vor der Pandemie bei sich begrüßen dürfen (2021: 3,3%, 2019: 3,5%). Auch in Spanien reservieren wieder vermehrt deutsche Handtücher die Liegen an den Stränden. Insgesamt waren es doppelt so viele Deutsche wie 2020, die ihren Haupturlaub letztes Jahr in Spanien verbracht haben.
Ciao bella
Der große Gewinner war jedoch Italien. Im vergangenen Jahr verbrachten sogar mehr Deutsche ihre Ferien im Stiefelland, als 2019. Ein wesentlicher Grund hierfür war die relativ entspannte Lage vor Ort und somit eine zumindest gefühlte Sicherheit.
Skifahrer machen Bogerl um Österreich
Aber nicht nur die Gäste aus Deutschland bleiben fern. Auch die heimischen Wintersportler wedelten an unseren Skigebieten vorbei. Für Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung, wäre es schon ein Erfolg, wenn man am Ende der Saison mit 80 Prozent der Gäste vom Winter 2019 durchkommen würde. Von dieser Zahl ist man aber noch weit weg. Mehr als 50 Prozent der Vorkrisen-Buchungen sind einfach nicht realistisch. Dazu kommt, dass derzeit viele Betriebe allgemein noch geschlossen waren. Zellmann: „Die Gastronomie am Berg hat weitgehend zu.“
Diejenigen, für die Skifoahn das Leiwandste ist, machten den Einkehrschwung weitgehend im Ausland. „In der Schweiz und in Südtirol ist die Situation wesentlich besser, weil man dort eine durchaus optimistische Saison gefahren ist, was die Covid-Vorschriften anbelangt“, lamentiert Hotelier Arthur Mössmer aus St. Anton am Arlberg im „Standard“. Seine Gäste seien aufgrund von Einreiseschwierigkeiten in andere Länder ausgewichen.
Keine klaren Konzepte
Für Peter Zellmann aber alles kein Grund zum Jammern. „Die Botschaften waren zu unterschiedlich. Die Tourismuswirtschaft hätte von Anbeginn an mit einer Stimme sprechen und an einer klaren 3G-Regel festhalten müssen“, analysiert er. Der Branche sei es jetzt schon zwei Jahre nicht gelungen, eigene Konzepte vorzulegen: „Da musst du dir als Touristiker im Sommer Gedanken machen. Und nicht darauf warten, was die Politik letztlich vorlegt.“
Kommentare
Voriges Jahr wurde uns der Winterurlaub in Ö verboten. Das vergesse ich nicht. War eine Woche in Südtirol (schon zum dritten mal), Ö werde ich auch in Zukunft meiden. Kein Mitleid mit der österreichischen Gastro/Hotelerie, die haben keine nennenswerte Gegenwehr gezeigt, bzw. sich mit Hilfszahlungen mundtot machen lassen.
Ich bin dem Kapitalismus zugeneigt, nicht dem Versager-Sozialismus, wo jeder rote Bundeskanzler ab Vranitzky zu den Millionären zählten. Aber und jetzt kommt’s, die Tourismuslandschaft tut mir nicht leid. Die bekamen vom Steuerzahler Ausfallszahlungen in drastischen Höhen. Gut, ich will auch nicht, dass Betriebe pleite gehen, denn eine Massenarbeitslosigkeit ist auch nicht das, was wir brauchen. Jeder Virus schwächt sich von alleine ab und dann geht es wieder aufwärts. Sonntag 13. Februar 2022. Beim Mühlwasser ist ein wirklich gutes Restaurant. Familie habe ich eingeladen. Für 4 Erwachsene und 2 Kinder habe ich insgesamt 147,20 also 150 € bezahlt. Die Hütte war vollgestrichen und alle Gäste waren gut drauf. Die Gastronomie verdient locker das, was durch die Pandemie verloren ging, x 3. Die Angestellten waren zwar arbeitslos und der Betrieb hatte keine Personalausgaben. Als gemäßigte Kapitalist hält sich meine Anteilnahme schwer in Grenzen.
Jetzt gerade ” am Schauplatz” vom Rotfunk .
Es wird gebaut gebaut und noch größer gebaut.
Finanziell werden sie es gerade noch schaffen diese Bücherer!
Zum maßlosen Bodenversiegeln haben wir immer noch genug Geld !
Anstatt auf ernsthaften nachhaltigen Gewinn für die ansässige Bevölkerung zu achten und darauf dass nachfolgende Generationen noch den selben Wert an Naturschönheit vorfinden wird eine ” neumodische” Chalet Siedlung nach der anderen herbetoniert
Protipp : wir haben bereits Chaletsiedlungen. Man nennt es altmodisch ” Dorf “.
Widmungsentscheidungen gehören den Gemeinden entzogen.
Selber schuld! 👎👎
Ich werde in Zukunft meinen Schiurlaub mit Familie in Südtirol verbringen.
Wer so wenig Widerstand zeigt der hat sich aufgegeben.
Kein Mitleid, viele haben die Einschränkungen sogar beklatscht.
Man kann es nicht oft genug sagen: Die Mehrzahl der Tourismusunternehmer wählt schwarz. Also mögen sich die Herr- und Damenschaften an die von Ihnen mitgetragenen schwarzen Politiker wenden und dort Ihre Anliegen mit Nachdruck vertreten – und nicht in vorauseilendem Gehorsam jeden verordneten Unfug übererfüllen! Nur auf Entschädigungen warten und jammern ist zu wenig.
Was die heimischen Gäste angeht, hat man auf diese Weise unendlich viel Vertrauen verspielt. Diese Gäste haben jetzt im Ausland gesehen, dass man auch anderswo und unbeschwert(er) Urlaub machen kann. Wie gedenkt man zB, diesen Schaden wiedergutzumachen?
Oder ist die Tourismuswirtschaft am Ende in der “Wirtschaftspartei” nur mehr ein lästiger Störfaktor, weil dort ohnehin der ÖAAB allein den Ton angibt?