Für Leonies Eltern soll das unerträgliche Warten auf Gerechtigkeit am Freitag ein Ende haben: Eineinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod ihrer geliebten Tochter (13) werden die Schöffen im Wiener Straflandesgericht das Urteil über jene drei jungen Afghanen fällen, die für das grausame Verbrechen an der Schülerin verantwortlich sein sollen. Prozessbeobachter rechnen mit Höchststrafen.

Auch wenn die Anklage nicht auf Mord lautete. Leonie waren im Frühsommer 2021 zunächst Drogen bis zur Bewusstlosigkeit eingeflößt worden. Anschließend sollen sich die Flüchtlinge nacheinander an dem Mädchen aus Tulln vergangen haben. Laut Obduktion starb Leonie einen Erstickungstod, die Drogen alleine wären wohl schon tödlich gewesen.

Die Staatsanwaltschaft entschied sich für eine Anklage wegen Vergewaltigung mit Todesfolge. Am möglichen Strafmaß für die Angeklagten ändert sich dadurch nichts. Die Eltern und deren juristische Vertreter hatten jedoch gehofft, dass noch während des Hauptverfahrens auf einen Mordvorwurf umgeschwenkt worden wäre.

Die Aufarbeitung von Leonies Tod hatte sich für sie quälend in die Länge gezogen. Zunächst durch die Flucht eines der Verdächtigen nach England und die spätere Auslieferung nach Österreich. Schließlich erkrankte auch noch die vorsitzende Richterin während des Prozesses.

Am Freitag aber soll das Urteil fallen. Mit weiteren Rechtsmitteln wird jedoch gerechnet.