Im Fall der im Juni 2021 in Wien getöteten 13-Jährigen ist der vierte Verdächtige am Mittwoch von Großbritannien an Österreich ausgeliefert worden. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien. “Er ist seit Mittwoch hier und wurde bereits einvernommen.” Die Anträge auf die Verhängung der Untersuchungshaft würden vorbereitet.

Afghane wollte Asyl in England

Ende Juli 2021 wurde er festgenommen und sitzt seitdem in Auslieferungshaft, wogegen er im Jänner 2022 Rechtsmittel einlegte. Das wurde jetzt offenbar zurückgewiesen. Wie sich der Verdächtige in seiner Einvernahme verantwortete, wollte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht sagen.

Flucht quer durch Europa

Die Auslieferung von Rasuili Z., stand mehrmals kurz bevor (der eXXpress berichtete), verzögerte sich aber immer wieder auf unbestimmte Zeit. Dem mit seinen mittlerweile 23 Jahren zweitältesten Beschuldigten im Fall Leonie war im Vorjahr die Flucht über die österreichische Grenze quer durch Europa und nach London gelungen, zuletzt suchte Z. mithilfe seines Anwalts um Asyl in Großbritannien an (auch hier berichtete der eXXpress ausführlich).

Erinnerungen an die Schreckenstat

Leonie stammte aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln, ihr Tod erschütterte im Sommer 2021 ganz Österreich und schlug Wellen weit über die Landesgrenzen hinweg. Die zum Tatzeitpunkt 13-jährige Schülerin soll den bisherigen Ermittlungen zufolge am 25. Juni den jüngsten verdächtigen Afghanen am Wiener Donaukanal getroffen haben, wo sie Ecstasy verabreicht bekommen haben soll. Dann soll sie vom dem vorgeblich 16-Jährigen in die Wohnung eines 18-Jährigen gebracht worden sein. Dort wurden dem Mädchen angeblich weitere Drogen verabreicht. Mindestens zwei der vier Verdächtigten sollen sie vergewaltigt haben.

Als Leonie das Bewusstsein verlor, wurden die Männer nervös. Sie dürften ihr Milch und Joghurt eingeflößt und sie unter eine Dusche gehalten haben. Doch der junge Teenager zeigte keine Lebenszeichen mehr. Sie sollen das Mädchen daraufhin in einen Teppich gewickelt und auf einem Grünstreifen an einen Baum gelehnt haben. Passanten entdeckten am nächsten Morgen Leonies leblosen Körper.