Nach den falsch ausgewiesenen Corona-Infektionszahlen bei Geimpften und Ungeimpften in Bayern verkündete Ministerpräsident Markus Söder (CDU) ein Nachspiel. In einer Pressekonferenz teilte er nun mit, dass der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit, Walter Jonas, nach nicht mal einem Jahr im Amt in die Oberpfalz versetzt wird.

Versetzung von LGL-Chef sei "ein Schuldeingeständnis"

Laut dem FDP-Fraktionschef Martin Hagen sei die Versetzung von LGL-Chef Walter Jonas „ein Schuldeingeständnis“. Hagen verweist darauf, dass Söder bereits zum zweiten Mal seit dem Beginn der Corona-Krise den Leiter bayerischen Gesundheitsbehörde ausgetauscht hat.

Hagen hält den Wechsel von Jonas nicht als “Bauernopfer”: „Die Staatsregierung muss endlich die umstrittenen Corona-Zahlen offenlegen.“, so der Fraktionschef.

Transparenz wird verweigert

Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek verweigern jedoch die geforderte Transparenz. Wie die “Welt” im Dezember berichtete, rechnete die Staatsregierung bei der Ausweisung der Geimpften- und Ungeimpften-Inzidenz positiv Getestete mit unbekanntem Impfstatus der Gruppe der Ungeimpften zu.

Trotz unzähliger Kritiken und fehlender Zahlen behauptet Söder jedoch, dass aktuell 16 Mal mehr ungeimpfte als geimpfte Personen mit dem Corona-Virus infiziert sind.

Datenchaos in Hamburg

In Hamburg kam es zu einer ähnlichen Situation. Der Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nutzte die vermeintlich gewaltigen Unterschiede der Inzidenzen zwischen Geimpften und Ungeimpften als Argumentationsgrundlage für die Corona-Maßnahmen. Im November sollen laut Berichten der “Welt” 14 Prozent der Infizierten ungeimpft gewesen sein. Tschentscher sprach zuvor von 90 Prozent. Der Bürgermeister versprach nun, das Datenchaos bis Ende des Jahres aufzuarbeiten.