Zunächst verschleppte Deutschlands Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (56, SPD) die Waffenlieferungen an die Ukraine. Nun sind die Waffen aus Deutschland endlich in der Ukraine angekommen – nur leider sind es die falschen. Denn Lambrechts Liste war überhaupt nicht mit der Regierung in Kiew abgestimmt, wie die „Welt“ berichtet. Die ukrainische Regierung benötigt heute ganz andere Waffen als zu Kriegsbeginn.

Was besonders für Verwunderung sorgt: Am Mittwoch war Lambrecht in einem Telefonat mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf die Waffenlieferung mit keinem Wort eingegangen.

Waffen werden zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr gebraucht

Nun ist die ukrainische Regierung höchst verärgert. Die Verteidigungsministerin habe nicht nur schlechten Stil bewiesen, sondern schicke auch Waffen, die größtenteils nicht mehr gebraucht würden. „Es ist zu befürchten, dass Waffen, die wir in dieser Phase des Krieges besonders gebraucht werden, nicht auf der Liste stehen“, zitiert die „Welt“ einen ukrainischen Regierungsvertreter.

Wenig später erhielten die Ukrainer dann doch die Liste – aber nicht von Lambrecht, sondern vom Wirtschaftsministerium. Robert Habecks Staatssekretär Sven Giegold hatte sie bei einem Treffen mit Wladimir Klitschko in Berlin übergeben, aber erst nachdem Klitschko darum gebeten hatte.

Die Ukraine braucht vor allem Drohnen, Radare und Kampfjets

Die russischen Truppen haben ihre Strategie vom Nahkampf auf Beschuss mit Artillerie und Raketen geändert. Die von der Bundesregierung versprochenen Panzerfäuste werden immer unwichtiger. Deshalb hatte die Ukraine eine neue Liste aufgestellt. An erster Stelle: Aufklärungs- und Kampfdrohnen, sowie Radare zur Aufklärung von Artillerie und Kampfjets.

„Immerhin ein Posten findet sich auf der Lambrecht-Liste, den die Ukraine wirklich gebrauchen kann“, bemerkt die „Bild“ sarkatisch: „sogenannte ‚Jammer‘-Drohnen, die Mobilfunksignale ausschalten können.“