Die 1841 als Fanny Diemer in Graz geborene Steirerin heiratete 1863 den Polizeikommissär und späterer Hof- und Gerichtsadvokat Florian Meißner. Während er Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Währing war, gründete sie 1882 den Zweigverein Währing-Hernals-Ottakring des Roten Kreuzes und wurde dessen Präsidentin, ebenso wie die Frauenortsgruppe des Deutschen Schulvereins Währing, auch hier nahm sie den Vorsitz ein. 1896 trat sie in den Ausschuss des Wiener Frauenerwerbvereins ein und fungierte als Präsidentin des Frauenhilfsvereins des Roten Kreuzes und Schriftführerin der Frauenortsgruppe „Innere Stadt Wien“ des Schulvereins.

Hohes soziales Engagement

Ihr soziales Engagement war enorm: 1897 sprach sie als Delegierte des patriotischen Hilfsvereins bei der Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes in Wien, durch das Organisieren von Bällen, Picknicks, Vorträgen und anderen Veranstaltungen gelang es ihr, immer wieder neue Mittel für soziale Zwecke aufzutreiben. 1903 trat sie in die Bundesleitung des Roten Kreuzes und amtierte dort – als einzige Bürgerliche – von 1911 bis 18 zweite Vizepräsidentin.

Sie setzte sich sehr für die rechtliche Lage von Frauen ein und vertrat Österreich 1896 beim 1. Internationalen Frauenkongress in Berlin mit dem Vortrag „Frauenrecht in Österreich“.

Das Ehrengrab von Fanny und Florian Diemer-Meißner am Wiener ZentralfriedhofWikipedia

Fanny Diemer-Meißner verstarb 1919, und noch heute ist die letzte Ruhestätte des Ehepaars ein Ehrengrab der Gemeinde Wien. Während ein kleiner Park in Döbling an ihren Mann erinnert, hat sich noch keine Initiative gefunden, auch ihr eine Gasse oder andere Anlage zu widmen.