Zwei Männer haben am Freitag in den USA eine Sammelklage gegen das Hollywoodstudio Universal eingereicht. Conor Woulfe aus Maryland und Peter Michael Rosza aus San Diego erklären darin, sie hätten sich den Trailer zur Musical-Komödie “Yesterday” (2019) angeschaut und darin eine ihrer Lieblingsschauspielerinnen entdeckt: Ana de Armas, die in den heimischen Kinos zuletzt in “Knives Out” und dem letzten James Bond Film “No Time to Die” zu sehen war.

Allein wegen ihr hätten sie sich “Yesterday” bei Amazon Prime als Video on Demand ausgeliehen. Nur um dann festzustellen, dass de Armas aus der finalen Fassung des Films herausgeschnitten wurde, und also darin gar nicht vorkommt. Woulfe und Rosza halten das für Betrug. Der Trailer sei irreführende Werbung.

Die Branchenzeitschrift “Variety” zitiert aus der Klageschrift: “Weil den Vebrauchern durch den Trailer ein Film mit Ana de Armas versprochen wird, sie aber keinen Film mit Ana de Armas bekommen, haben die Verbraucher für ihr Geld keinen Gegenwert erhalten.” Die empörten Kläger bezahlten jeweils 3,99 Dollar Online-Miete für “Yesterday”. Jetzt fordern sie “mindestens fünf Millionen Dollar” Schadenersatz, um betroffene Kunden für ihre Fehlausgaben zu kompensieren.

Warum aber fehlte Ana de Armas in dem fertigen Film? Der Drehbuchautor des Films, Richard Curtis (65), erklärte das bereits eine Weile bevor die Klage eingereicht wurde.Der Liebeskomödien-Profi (er ersann die Hits “Four Weddings and a Funeral”, “Notting Hill” und “Love Actually – Tatsächlich Liebe”) erzählte, dass die Szene mit der schönen Schauspielerin eigentlich großartig war und den Filmemachern außerordentlich gut gefiel, das Publikum das in Testvorführungen des Films aber ganz anders sah. Das lag daran, dass der Held des Films eigentlich in eine andere Frau verliebt ist und sie ihn lieber nicht so promiskuitiv sehen wollten.

Weil in Hollywood die ersten Trailer zu einem Film meist schon veröffentlicht werden, bevor der Film fertig geschnitten ist, oft sogar noch, bevor er fertig gedreht ist, kommt es regelmässig zu kleineren und grösseren Unterschieden zwischen Trailer und Endprodukt. Ob der daraus resultierende Fan-Schmerz im Fall von “Yesterday” so belastend ist, dass er mit fünf Millionen Dollar kompensiert werden muss, darf jetzt ein Gericht entscheiden. Das Filmstudio Universal, des Betrugs beschuldigt, hat sich in der Causa bislang nicht geäussert.