Fast ist bereits Halbzeit der Sommerferien, und während Schülerinnen und Schüler den Gedanken an den Schulstart im September wahrscheinlich noch mehrheitlich aufschieben, beschäftigt sich die Regierung im Angesicht der einmal mehr steigenden Infektionszahlen sich immer mehr ausbreitenden Delta-Variante bereits intensiv mit der Ausarbeitung eines “Masterplans” für einen sicheren Kickoff des neuen Schuljahres. Am Donnerstagabend gab Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in der “ZiB2” mit Margit Laufer einen ersten Ausblick auf das, was Kinder, Eltern und Lehrer im Herbst erwartet.

Testen, Impfen, Masken und Filter als "Säulenmodell" zum Schulstart?

Dieser Tage wird mit Hochdruck an einem Konzept für den Schulbeginn im Herbst gearbeitet, wie der Minister in der ORF-ZIB erklärte: “Der Plan liegt auf dem Tisch”, so Faßmann über das noch nicht ganz fixe Konzept, dessen Endfassung Anfang August offiziell präsentiert werden soll. Schon jetzt steht fest, dass der “Masterplan zum Schulstart” auf altbekannten Säulen aufbaut: Dem Testen, dem Tragen von Masken, dem Impfen udn womöglich auch Luftfiltern werden hier wichtige Rollen zukommen. Abgerundet werden sollen diese Präventionsmaßnahmen durch ein Monitoring und ein Frühwarnsystem, das erneuten langen Homeschoolingperioden wie im vergangenen Jahr vorbeugen soll. Nachgeschärft werden könne dann immer noch.

Testmarathon in den ersten zwei Wochen

Die ersten 14 Tage des Schulbetriebs werden eine kritische Phase in der es wohl einmal mehr heißt “Testen, testen, testen!”. Faßmann bezeichnet diese ersten zwei Wochen als “Sicherheitsphase” in der drei Mal pro Woche Tests durchgeführt werden sollen. “Ich möchte gerne einen sicheren Schulstart haben. Dazu dienen die zwei Wochen testen”, erläutert der Bildungsminister. Getestet soll mit einer “Kombination aus Antigen- und PCR-Tests” kommen.

Da die Testungen bei Schülern im vergangenen Schuljahr immer wieder zu Diskussionen und auch zu Protestbriefen seitens der Eltern geführt hatten, stand in der ZIB 2 auch die Frage im Raum, ob Schülern, die sich nicht testen lassen wollen, der Präsenzunterricht verweigert werden könnte. Die Antwort des Ministers: Solange das Infektionsgeschehen niedrig sei, könne es durchaus vorkommen, dass auch ungetestete Schüler in der Klasse sitzen, so der Minister, der im selben Atemzug aber auch ein großes “Aber” einwarf: “Wenn die Infektionssituation hoch ist, dann kann das nicht akzeptiert werden.” Im Klartext bedeutet dies also, dass sehr wohl die Möglichkeit besteht, dass Schüler, die einen Test verweigern, durchaus vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden könnten – je nach Infektionsgeschehen. Auch das Lehrpersonal wird sich in den selben Intervallen wie die Schüler testen lassen, stellte Faßmann klar.

Monitoring und Frühwarnsystem

Das Testen sei zwar eine “ganz wichtige Sache”, ein “noch wichtigeres Mittel” sei aber das Monitoring und Frühwarnsystem, so der Minister. Hierdurch würde man sich schon frühzeitig einen Überblick über das Infektionsgeschehen verschaffen und entsprechend darauf reagieren können. Dadurch würden dramatische Szenarien wie vergangenes Jahr – Schulschließungen etwa – vermieden werden können. Auch an einen Schichtbetrieb wolle der Minister nicht mehr denken. Was aber durchaus möglich bzw. sogar notwendig sein werde, seien lokale Schulschließungen. Hier betonte Faßmann aber, dass solche Maßnahmen “aber auf lokaler Ebene” bleiben würden. Abschließend betonte er, dass er die Schule möglichst lang offen halten wolle.