Zehn Monate lang ließ der Postbote einen großen Teil der Sendungen im Bereich der Zustellbasis Seekirchen am Wallersee verschwinden. Vor allem um die Ortschaft Eugendorf machte er dabei einen besonders großen Bogen. Aber auch in Seekirchen und Mattsee kamen zahlreiche Briefe nicht an.

Weggeworfen hat der Postler die Sendungen nicht, er hat sie gebunkert. In seinem Spind, seinem Dienstauto und bei sich zu Hause wurden 4000 Briefe entdeckt. Verwunderlich ist, dass der Vorgang erst jetzt ans Tageslicht kam. Denn schon vor knapp zwei Jahren hatte sich Eugendorfs Bürgermeister mit Unterstützung eines Rechtsanwalts bei der Post AG beschwert, weil die Zustellungen nur mangelhaft klappten. So wurde weder die “Stadt-Info” ordnungsgemäß ausgetragen, noch Gebührenvorschreibungen der Gemeinde pünktlich zugestellt. Gelegentlich kamen sie erst nach fünf Monaten in den Haushalten an.

Die Post AG hat sich inzwischen für ihren Mitarbeiter entschuldigt. Ein Postbote trage täglich 600 Briefe aus. Wenn da jeweils ein paar liegen bleiben, fiele dies nicht sofort auf, hieß es.