Hunderte Leser-Kommentare, dazu Anrufe von vielen empörten Bürgern am eXXpress-Lesertelefon: Mit der Ankündigung, die Fernwärme-Preise für 440.000 Haushalte um irrwitzige 92 Prozent anheben zu wollen (der eXXpress berichtete), sind die Manager der Wien Energie und der Wiener Stadtwerke sowie der Chef dieser Herren, der Wiener SPÖ-Bürgermeister, zu weit gegangen.

Die Volksseele kocht, nur zwei Drittel der User-Beiträge können aufgrund massiver Beschimpfungen der Politiker und Energie-Bonzen gar nicht im Leser-Forum des eXXpress veröffentlicht werden. Und immer wieder kommt in den Leserzuschriften: “Diese SPÖ hat uns verraten, diese Partei kann ich nicht mehr wählen.”

Ludwigs Schweigen zum Fernwärme-Wucher macht schiefe Optik

Tatsächlich macht das Schweigen des Wiener Bürgermeisters zu dieser jetzt aufgedeckten ungeheuerlichen Preiserhöhung bei der Fernwärme kein gutes Bild: So unterstützte Michael Ludwig eben noch kürzlich auch die Aussagen der Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner zum “Kampf gegen die Teuerung” – und lässt jetzt selbst zu, dass in der Bundeshauptstadt die Fernwärme-Tarife für eine durchschnittlich große Wohnung um mehr als 500 Euro pro Jahr steigen.

Und nur kurz vor diesem Wucher-Anschlag gegen hunderttausende Wiener ist aufgeflogen, dass die Wiener Stadtregierung sehr wohl auch Preise senken kann: Nämlich dann, wenn es um die Miete der Bundes-SPÖ im stadteigenen Palais an der Löwelstraße geht. Statt in dieser Lage üblicher 69.000 Euro muss die rote Bundesparteiführung nur 12.000 Euro monatlich für ihr riesiges Hauptquartier hinter dem Burgtheater an die Stadtkassa überweisen.

Wien Energie jubelte während Corona über Rekordgewinn

Jetzt schicken die hochbezahlten Manager der Stadtwerke und der Wien Energie ihre Presseprecherinnen vor, die für den Teuerungs-Wahnsinn bei der Fernwärme aber auch keine Erklärungen liefern können. Die Energie-Chefs und die rot-pinken Stadtpolitiker schweigen und hoffen offenbar, dass die Wiener irgendwie vergessen, dass sie ausgesackelt werden …

PS: Die Wien Energie, eine 100-prozentige Tochter der Stadtwerke, die wiederum zu 100 % im Besitz der Firma Stadt Wien ist, jubelte im Corona-Jahr 2020 über einen Rekordgewinn von 360 Millionen Euro.

Wie stehen Sie zur geplanten 92%-Prozent-Erhöhung der Fernwärme-Preise?