In der Nacht auf Montag lag in Wien-Lepoldstadt plötzlich beißender Brandgeruch in der Luft, sieben in eine Reihe geparkte Autos brannten lichterloh. Besonders brisant an dem offenbar einem gezielten Anschlag eines Feuerteufels zugrundelegenden Serienbrand: Bei den Wagen handelte es sich allesamt um zivile Fahrzeuge von Beamten, wie Polizeisprecher Daniel Fürst bestätigte. Seinen Angaben zufolge sind die Autos zum Teil komplett zerstört.

Der Brand ereignete sich vor der zentralen Stelle zur Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei, dem Joint Operational Office (JOO) in der Kleinen Stadtgutgasse, die zum Bundeskriminalamt gehört.

Es wird wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt. Die Brandgruppe der Polizei sowie der Verfassungsschutz (LVT) führen die Ermittlung.Konkret wird sechsmal wegen des Verdachtes auf Brandstiftung und einmal wegen des Verdachtes auf Sachbeschädigung ermittelt. Die Behörden suchen aktiv nach Spuren und nach Zeugen. Der Tatort ist abgesperrt, die Fahrzeuge und ihre Umgebung werden abgefilmt und daraus 3D-Modelle erstellt.

Spuren von Brandbeschleuniger sichergestellt

Im Zuge der Ermittlungen wurden Spuren von Brandbeschleuniger und Textilien an den Fahrzeugen festgestellt. Allen Anschein nach dürfte ein mutmaßlicher Brandstifter mit Brandbeschleuniger getränkten Stoff auf den Vorderreifen deponiert und angezündet haben.

Feuerwehrmann bei Löscharbeiten verletzt

Die Löschung des Brandes war ein aufwändiges und gefährliches Unterfangen: Die Wiener Feuerwehr war mit 3 Fahrzeugen und 15 Mann vor Ort, um den Flammen Herr zu werden. Im Zuge der Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt.

Innenminister Karner verurteilt "Anschlag auf die Polizei"

Innenminister Gerhard Karner reagierte schockiert und wütend auf die Tat: “Ich verurteile den Brandanschlag der vergangenen Nacht auf das Schärfste. Es war nicht nur ein hinterhältiger Angriff auf die Polizei, sondern vor allem auch eine Gefahr für die Anwohner. Die Ermittlungen zu den Tatverdächtigen laufen auf Hochtouren”, Karner.