„Was wir hier sehen ist eine tickende Zeitbombe. Der Winter wird entweder bitterkalt für die Verbraucher oder extrem teuer. Eigentlich kann man nur hoffen, dass der Klimawandel zuschlägt und wir dauerhaft 17 Grad im Winter haben“, so Friedrich nicht ganz ohne Sarkasmus. Die Rohstoff- und Energiepreise würden weiter explodieren. Viele Haushalte hätte schon jetzt Angst vor steigenden Energiekosten, so der Experte.

„Das wird noch mehr und die Zeche zahlt der Verbraucher, denn die Kosten werden an der Ladenkasse von den Unternehmen weitergegeben. Aber dabei bleibt es nicht, denn die wahre Inflation liegt eher bei 10 bis 15 Prozent“, erklärt er gegenüber „Focus-Online“ weiter.

Auf eine Pandemie folgt immer Inflation

“Die Versorgungsketten sind nachhaltig gestört, das wird uns 2022 durchgehend beschäftigen. An einen temporären Effekt, wie es die EZB uns weismachen will oder einige Experten wie Marcel Fratzscher, glaube ich nicht. Ich habe in meinem Buch ein ganzes Kapitel dazu geschrieben und die Inflation prognostiziert. Das war auch kein Kunststück, denn in den letzten 800 Jahren ist immer ein Jahr nach einer Pandemie eine Inflation gekommen”, so Friedrich.

Containerschiffe wieder hoch im Kurs

Aus der Industrie würde niemand damit rechnen, dass es sich um ein temporäres Phänomen bei der Inflation handelt. “Mir reicht da der Blick auf die Containerschiffe: Vor wenigen Monaten waren sie abgeschrieben und nichts wert, jetzt stehen sie hoch im Kurs.”