Mit dem bitteren Ende rechnet Peter Thilo Hasler ganz bestimmt. Um das abzuwenden, müssten sich Kryptowährungen nämlich als Vermögensspeicher oder Währung etablieren. Das geschieht aber seiner Ansicht nach nicht, wie er im Interview mit Business Insider verrät. Als Vermögensspeicher sei der Kurs viel zu schwankungsanfällig.

„In zehn Jahren spricht niemand mehr über Krytpos“

Der Finanzexperte ist überzeugt: „Wir werden zukünftig noch schnellere Kursverfälle sehen und in zehn Jahren spricht niemand mehr über Kryptos. So wie wir heute nur den Kopf schütteln, wenn wir lesen, was im 17. Jahrhundert für Tulpenzwiebeln bezahlt worden ist.“

Hasler sieht bei Kryptowährungen eine gewisse Ähnlichkeit zu Briefmarkensammlungen, die keinen Wert, sondern einen Preis hätten, der von Stimmungen und neuen Informationen abhänge, die man nicht vorhersagen könne. Bei den digitalen Coins geht er sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn man es genau betrachtet, haben sie sogar einen negativen Wert, der sich aus dem enormen Energieverbrauch speist“.

Stablecoins könnten sich als hilfreich erweisen

Den Kryptos fehlt ein wesentliches Kriterium von Währungen: die Wertaufbewahrungsfunktion. „Wenn Kryptowährungen sich in einem Jahr dritteln, wird sichtbar, dass sie sich nicht wie normale Währungen verhalten.“ Daneben würden zahlreiche technische Hürden Kryptowährungen für den alltäglichen Gebrauch ungeeignet machen.

Für einen Bereich macht er aber einen Ausnahme für von seinem negativen Ausblick für Kryptowährungen: Stablecoins wie zum Beispiel Tether, deren Preis an einen stabilen Reservewert wie den US-Dollar gekoppelt ist. Diese hätten durchaus eine Daseinsberechtigung. „Sie könnten beispielsweise dabei helfen, Zahlungen aus dem Ausland, die über Banken abgewickelt werden, schneller und günstiger abzuwickeln.“