Diese Nachricht hat am Sonntagabend für eine heftige Überraschung gesorgt: Die Wien Energie ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Bereits am Wochenende ist die Wien Energie an die Bundesregierung herangetreten. Das Finanzministerium hat sich in einer Aussendung nun dazu geäußert: Demnach verfügt das Unternehmen nicht mehr über genügend Mittel für den Abschluss von Geschäften an der Energiebörse. Laut dem Finanzministerium kann die Wien Energie die notwendige Summe von 1,77 Milliarden mit Hilfe der Stadt Wien noch aufbringen.

Allerdings bedarf es für weitere Finanzierungserfordernisse die Hilfe des Bundes. In einem Brief von Finanzstadtrat Hanke wird nun das gesamte Ausmaß des Desasters ersichtlich: Der akute Finanzierungsbedarf der Stadt zur Weiterreichung an die Wiener Stadtwerke GmbH bzw. die Wien Energie Gmbh wird mit sechs Milliarden Euro beziffert – also das Dreifache der bisher genannten Summe.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) nennt erstmals konkrete ZahlenAPA/HANS PUNZ

Ausschluss vom Börsenhandel droht

Die Folge einer Nichtzahlung der Wien Energie: Ein recht unmittelbarer Ausschluss vom Börsenhandel. Die Wien Energie müsste Geschäfte rückabwickeln, was dazu führen würde, dass die Energielieferverträge von zwei Millionen Kunden gefährdet wären. Darüber hinaus wurde der Bundesregierung bestätigt, dass die Stadt Wien bereits Milliardenbeträge an Sicherheiten für den Landesenergieversorger übernommen hat und dass die finanziellen Spielräume nun erschöpft sind.

Die Gespräche zwischen Stadt und Bund laufen nun weiter. Die Bundesregierung hat jedenfalls ihre Unterstützung zugesagt. Schließlich geht es um die Versorgungssicherheit von zwei Millionen Menschen und die Erhaltung der Arbeitsplätze. Das Finanzministerium will der Wien Energie mit einem Kredit in Milliardenhöhe unter die Arme greifen. Derzeit werden die Details und notwendigen Voraussetzungen zwischen Vertretern der Stadt Wien, der Wien Energie, der Finanzprokuratur und des Finanzministeriums ausgearbeitet.

9-Milliarden-Euro-Rettungsschirm geplant

Laut oe24 ist ein Schutzschirm in der Höhe von 9 Milliarden Euro für die Wien Energie geplant. Details zu den notwendigen Voraussetzungen würden zurzeit zwischen Vertretern der Stadt Wien, der Wien Energie, der Finanzprokuratur und dem Finanzministerium ausgearbeitet.