Allein zwischen Jänner und September, also in den vergangenen neun Monaten, wurden 750.000 neue Versicherte in der gesetzlichen deutschen Krankenversicherung angemeldet. Es sind Menschen, die noch nie einen Cent in das deutsche Gesundheitssystem einbezahlt haben. Sie stammen primär aus der Ukraine und anderen Staaten, aus denen viele Flüchtlinge zugezogen sind.

Das bringt das Gesundheitssystem extrem in Bedrängnis und an die Grenzen seiner Kapazitäten.

Besonders betroffen ist der psychotherapeutische Bereich – auch in Österreich

„Die medizinische Versorgung von Geflüchteten ist natürlich eine große Herausforderung“, sagt Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer gegenüber der „Welt“. In die gleiche Kerbe schlägt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft: „Die Versorgung Geflüchteter stellt für die Krankenhäuser immer eine Herausforderung dar.“

Die größten Probleme gibt’s allerdings in der Psychotherapie. Ein Gebiet, auf dem auch in Österreich bereits Alarmstufe Rot gegeben ist. Das liegt aber vor allem an den Folgen der Corona-Krise. Vor allem im Bereich der Versorgung von Jugendlichen, die in der Pandemie besonders gelitten haben, sind Versorgungsengpässe in österreichischen Einrichtungen an der Tagesordnung, und der Zuzug macht dieses und das generelle Problem der gesundheitlichen Versorgung nicht besser.