Welche Ausmaße hat die russische Invasion auf die Umwelt? Dieser Frage will Greenpeace aktuell nachgehen. Die Umweltorganisation untersucht dafür eine verlassene russische Stellung nahe der Atomruine Tschernobyl in der Ukraine auf radioaktive Strahlung. “Ein internationales Expertenteam werde dort Messungen vornehmen”, teilte Greenpeace am Montag mit. Die Recherche-Reise sei von der ukrainischen Regierung genehmigt worden.

"Wollen wissen, was vor Ort geschehen ist"

Die russischen Streitkräfte hatten am 24. Februar, dem ersten Tag ihres Angriffs auf die Ukraine, die Kontrolle über die Atomruine übernommen. Ende März zogen sie sich von dem Gelände wieder zurück.

“Wir wollen wissen, was vor Ort geschehen ist”, erklärte der Atomexperte von Greenpeace Deutschland, Thomas Breuer. Die bisherigen Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu den Auswirkungen des Krieges auf Atomanlagen seien “unzureichend”. Die Aussage der IAEA, dass zu keinem Zeitpunkt eine große Gefahr für Menschen und Umwelt bestanden habe, solle nun unabhängig überprüft werden.

Das Atomkraftwerk TschernobylAPA

Im Atomkraftwerk Tschernobyl hatte sich am 26. April 1986 das schlimmste Atomunglück der Geschichte ereignet. Das Kraftwerk ist seither stillgelegt, ein riesiger Schutzmantel soll den Austritt von Radioaktivität verhindern.