Der allgemeine Lockdown für alle ist seit dem gestrigen Montag zu Ende, der Countdown bis Weihnachten ist aber in vollem Gange. Besonders die schwer angeschlagene Wirtschaft hofft, sich in den nur wenigen verbliebenen Tagen bis Weihnachten so viel Umsatz wie möglich zu holen, besonders auf dem letzten Adventsamstag liegen viele Hoffnungen. Doch wenn man an die letzten Samstage denkt, dann ist genau dieser Samstag mit viel Sorge besetzt. Denn Samstag war – nicht nur, aber besonders in der Bundeshauptstadt – in den letzten Wochen vor allem eines: Demo-Tag.

Die unzähligen Corona-Demos und Gegendemos, welche zigtausende Menschen auf die Straßen gehen ließen, sorgten nicht nur für Verkehrschaos, teilweise Ausschreitungen und Überstunden bei der Polizei, sondern vor allem auch für den Rat an die Bevölkerung, möglichst nicht das Haus zu verlassen. Viele Menschen, die am letzten Adventsamstag zuhause bleiben, sind aber genau der vorweihnachtliche Alptraum des Handels und der Wirtschaft als Ganzes! Aus diesem Grund wird nun vor allem eine Bitte laut, und zwar die Bitte nach einem “Weihnachtsfrieden” für Corona-Demos.

FP…-Parteichef Herbert Kickl am Samstag, 11. Dezember 2021, bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Wien.APA/FLORIAN WIESER

Diese Bitte äußerten schon am Montag viele Handelsvertreter, am Dienstag gesellten sich nun Stimmen aus der Freiheitlichen Partei hinzu: Die sonst in Sachen Demonstrationen sehr engagierte und streitbare FPÖ, die gerade in jüngster Vergangenheit durch eben auf Demos und bei Kundgebungen getätigte Sager ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, fordert einen “Weihnachtsfrieden” ein. Das ist zumindest der Wunsch der Freiheitliche Wirtschaft, der FPÖ-Interessenvertretung in der Wirtschaftskammer. Diese appelliert in einem offenen Brief, dass es am letzten Adventwochenende vor dem Heiligen Abend samt Bescherung keine Demonstrationen mehr geben soll.

"Retten, was noch zu retten ist"

“Die letzten Tage vor Weihnachten sind überlebenswichtig für zigtausende Betriebe – da soll bitte ungestört gearbeitet werden können” ersucht der Bundesobmann Matthias Krenn und bittet um Solidarität mit den Geschäften und ihren Angestellten. Man habe zwar absolutes Verständnis für die Proteste, “aber bitte nicht dieses Wochenende!”

“Was die Bundesregierung und im Speziellen die Wiener Landesregierung den Unternehmen, die den Großteil der Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, hier angetan hat, ist in keinster Weise nachvollziehbar”, kritisiert aber auch Krenn den jüngsten Lockdown scharf, doch darüber könne auch noch später debattiert werden. “Jetzt geht es darum, in wenigen Tagen zu retten, was noch zu retten ist.”