Was viele Wiener Strom- und Gas-Kunden der Wien Energie aktuell am meisten verunsichern wird: Die 1,77 Milliarden Euro, die jetzt dem stadteigenen Unternehmen fehlen, wären schon für “Gas-Einkäufe in den kommenden Wochen” nötig. Das heißt: Die Manager des zu 100 % im Besitz der rot-pink regierten Stadt Wien befindlichen Unternehmens warteten ofenbar bis zum allerletzten Zeitpunkt, um ihr Desaster zu gestehen.

Seit Sonntagabend weiß aber Österreich, wie dramatisch die Krise bei Bürgermeister Michael Ludwigs Wien Energie tatsächlich ist: Das Unternehmen sei zwar “nicht zahlungsunfähig”, doch andererseits kann der städtische Konzern auch selbst kein neues Geld für Gas-Ankäufe auf dem Finanzmarkt aufstellen – was ziemlich viel über die tatsächliche Situation aussagt.

Für ihn läuft's gar nicht gut: Nach dem "Klitschko"-Skandal hat Michael Ludwig (SPÖ) auch massive Probleme mit dem stadteigenen Energiekonzern

ÖVP sieht "Finanzskandal"

Aufgrund dieser dramatischen Überraschung zum Wochenendausklang wird die SPÖ/NEOS-Stadtregierung bereits von den Oppositionsparteien kritisiert. So meinte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp: “Jetzt kommt die Wahrheit langsam ans Tageslicht! Derivatenpartie – reinste Spekulation. Sozis mit Steuergeld am internationalen Finanzroulette. Irre.”

Und die ÖVP berief für Montagvormittag eine Presskonferenz ein. Thema: “Finanzskandal Wien Energie? Rettung eines Unternehmens, Aufklärung und politische Konsequenzen.” exxpressTV und exxpress.at werden live ab 10.00 Uhr berichten.

Die Bundesregierung beim gestrigen Energie-Krisengipfel im Kanzleramt
Kritik auf Twitter: Dominik Nepp (FPÖ)