Im Rennen um die Präsidentschaft in Frankreich können die Wähler nun in zwei Wochen zwischen Amtsinhaber Emmanuel Macron und der rechten Kandidatin Marine Le Pen entscheiden – sie hatte gegenüber der Wahl im Jahr 2017 immerhin 10,2 Prozentpunkte dazugewonnen (2017: 13,2 %).

Die Rechtspopulistin Le Pen gab sich als Anwältin derjenigen, die unter der Inflation und steigenden Preisen für Strom, Sprit und Lebensmittel leiden. Die anderen Kandidaten spielten im Wahlkampf eine deutlich geringere Rolle.

Die Wahl bedeutete eine dramatische Niederlage für die einstigen Volksparteien in Frankreich, die Sozialisten und die Konservativen. Die bürgerlich-konservativen Republikaner (LR) mit Kandidatin Valerie Pecresse kamen auf nur rund fünf Prozent der Stimmen. Die Sozialisten (PS), die von 2012 bis 2017 mit Francois Hollande noch den Präsidenten gestellt hatten, stürzten mit ihrer Kandidatin, der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, auf rund zwei Prozent ab.

 

Stichwahl dürfte knapper werden als 2017

Sowohl Macron als auch Le Pen waren schon 2017 in der Stichwahl gewesen, die der Zentrumsliberale damals klar für sich entscheiden konnte. Dieses Mal dürfte es aber knapper werden. Viele linke Wähler haben in Umfragen erklärt, dass sie anders als 2017 Macron in der Stichwahl nicht wählen würden, nur um einen Einzug der Rechtspolitikerin Le Pen in den Élysée-Palast zu verhindern.

Diese Wahlberechtigten muss Macron nun überzeugen, ihre Meinung zu ändern und in der zweiten Runde am 24. April doch für ihn zu stimmen.