Für diesen Wahlausgang hatten zuletzt Medien mobil gemacht und sogar Kirchenvertreter gebetet: Emmanuel Macron (44) ist und bleibt Frankreichs Präsident! Der sich selbst als ideologisch dem “Progessivismus” zuordnende Staatsmann wurde mit 58,2 Prozent der bis zuletzt tief gespaltenen französischen Wählerschaft in seinem Amt bestätigt. Damit ist Emmanuel Macron, der im Jahr 2017 bei seiner ersten Wahl im Alter von damals 39 Jahren zum jüngsten Präsidenten der 5. Republik gewählt wurde, auch das erste französische Staatsoberhaupt seit 20 Jahren, das in eine zweite Amtszeit gewählt wird.

Macrons Erfolg hat dabei für viele Franzosen aber einen bitteren Beigeschmack – viele Wähler gaben nicht aus voller Übezeugung für ihn ab, sondern empfanden ihn vielmehr als das “geringere Übel” gegenüber seiner rechtspopulistischen Kontrahentin Marine Le Pen. Dazu kommt noch die enorm niedrige Wahlbeteiligung beim zweiten Wahldurchgang: Mit 28 Prozent enthielten sich so viele Wähler der Stimme wie seit gut 50 Jahren nicht mehr.

Dennoch ist Macrons Sieg ein Grund zum Feiern – nicht nur für den wiedergewählten französischen Präsidenten, sondern auch für viele Menschen, die zuletzt dafür plädiert hatten, ihn zu wählen – und das nicht nur in Frankreich. Die heutige Wahl wurde auf und von der ganzen Welt mit (An-)Spannung verfolgt – die “Grande Nation” gilt als einer der wichtigsten Mächte Europas und auch als wichtiger möglicher Spielmacher in der weiteren Entwicklung der westlichen Beziehungen zu Russland und dessen Angriffskriegs in der Ukraine. Mit Macron im Elysée-Palast wurde ein – von vielen gerade in der aktuell höchst angespannten weltpolitischen Lage gefürchteter – Rechtsruck Frankreichs verhindert, der das Equilibrium in ganz Europa aus dem Gleichgewicht hätte bringen können.

Emmanuel Macrons Sieg kommt – auch wenn er zuletzt nicht mehr ganz so sicher war – dennoch nicht unerwartet, und definitiv alles andere als “unerwünscht”. Umfragen sahen den aktuellen Staatschef zuletzt mit 55 bis 56,5 Prozent vorne. Bereits im ersten Durchgang hatte er mehr Stimmen geholt als die rechtsnationale Le Pen.

Macron selbst gab seine Stimme zu Mittag gemeinsam mit seiner Frau Brigitte im nordfranzösischen Badeort Le-Touquet-Paris-Plage ab.