Während einige wenige österreichische Politiker seit dem Beginn der russischen Invasion der Ukraine am liebsten sofort um eine NATO-Mitgliedschaft bitten würden und damit auch Neutralität und eine selbstständige, unabhängige Sicherheits- und Außenpolitik abgeben wollen, hat sich nun die Stimmung in Frankreich offenbar gedreht: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (45, Parti Socialiste) fand nun sein Selbstbewusstsein wieder und betonte dies am Ende eines Staatsbesuchs in den Niederlanden.

Macron unterstrich in der Diskussion um die Taiwan-Politik erneut die Unabhängigkeit Frankreichs: „Ein Verbündeter zu sein heißt nicht, ein Vasall zu sein“, sagte Macron am Mittwoch in Amsterdam mit Blick auf die USA. Frankreich habe „das Recht, für uns selbst zu denken”, zitiert n-tv den Präsidenten.

Emmanuel Macron beim jüngsten Staatsbesuch in Peking.

Trump über Macron: "Er will den Chinesen in den Hintern kriechen"

Zuvor wurde Emmanuel Macron scharf von US-Politikern für sein verhalten beim Staatsbesuch in China kritisiert, auch von Donald Trump: Der ehemalige US-Präsident warf Frankreichs Staatsoberhaupt vor, er wolle „den Chinesen in den Hintern kriechen“. Chinesische Staatsmedien lobten dagegen den französischen Präsidenten.

Der französische Präsident hatte befürchtet, dass Europa zu einem “Mitläufer” in der Taiwan-Krise werde. Zitat: „Das Schlimmste wäre es, zu denken, dass wir Europäer Mitläufer seien und uns dem amerikanischen Rhythmus und einer chinesischen Überreaktion anpassen müssten“, sagte der Staatschef in einem Interview.

Zu Trumps Aussagen meinte nun Macron: Verbündet zu sein, bedeute nicht, den Hardlinern in einem verbündeten Land zu folgen. Trump wolle mit seinem Kommentar nur weiter zu Eskalation beitragen, sagte er. Die Haltung Frankreichs zur Taiwan-Frage habe sich nicht geändert.

Kritisierte deutlich den französischen Präsidenten: Donald Trump.