Fünf junge Menschen, die laut eigenen Aussagen unmittelbar von der Klimakrise betroffen sind, haben am Dienstag beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Klage gegen die österreichische und elf weitere europäische Regierungen eingebracht. Grund dafür ist der Schutz fossiler Brennstoffe durch den Energiecharta-Vertrag (ECT), wie Umweltaktivisten von “Attac” in einer Aussendung bekannt gaben.

“Mit dem Energiecharta-Vertrag ermöglichen die beklagten Regierungen ihren Unternehmen, legitime Klimaschutzmaßnahmen anderer Staaten anzufechten. Dies ist unvereinbar mit internationalen Klimaverpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens und verstößt gegen die Verpflichtungen der Europäischen Menschenrechtskonvention”, argumentierte die Pariser Anwältin Clémentine Baldon, die die Kläger vertritt.

Frau aus Karibik und Bub aus Griechenland unter den Klägern

Die fünf Kläger bezeichnen sich selbst als Leidtragende der Klimakrise. Unter ihnen befindet sich eine Frau von der Karibikinsel St.Martin, die im vergangenen Jahr von einem Hurricane getroffen wurde, sowie ein junger Mann aus Griechenland, in dessen Dorf es zu Waldbränden gekommen war. Sie fordern einen Ausstieg der betroffenen Länder aus dem Energiecharta-Vertrag.

Laut Anklageschrift ist Österreich durch das Unterschrieben des Energiecharta-Vertrags auch mitverantwortlich für Naturkatastrophen., so auch für den Hurricane, der in der Heimat der Klägerin, der karibischen Insel St. Martin, wütete.