Einen Einblick in das Familien- und Liebesleben des russischen Präsidenten haben Außenstehende nicht. Am Beginn steht Ex-Ehefrau Ljudmila Putina (64) – die mittlerweile anders heißt: Nach ihrer Scheidung von Wladimir Putin im Jahr 2014 heiratete sie den um 20 Jahre jüngeren Unternehmer Artur Otscheretnyj und nahm seinen Familiennamen an. Zumindest eines scheint sie mit Putins späteren Frauen zu verbinden: Unter Geldsorgen leidet sie nicht.

Ein Foto aus 1989, zur Zeit der Wende: Putin mit seinen kleinen Töchtern

Immobilien, Mikrofinanzen

Die studierte Linguistin ist Letztbegünstigte eines Büroimmobilienprojekts rund um ein historisches Gebäude in Moskau, wie im Jahr 2017 die Agentur Reuters enthüllte. Die Vermietung der Immobilien bringe jährlich drei bis vier Millionen Dollar ein. Das ist nicht alles.

7. Mai 2012: Wladimir Putin besucht mit seiner damaligen Frau Ljudmila einen Gottesdienst in der Blagoweschtschenski-Kathedrale nach seiner AmtseinführungALEXEI NIKOLSKY/RIA-NOVOSTI/AFP via Getty Images

Putins Ex-Frau ist Mitinhaberin eines führenden russischen Mikrokreditgebers, berichtete 2019 die Nachrichten-Website sobesednik.ru. Sie besitzt demnach Anteile an einem der zehn größten Mikrofinanzanbieter Russlands. Über ein Unternehmen, das sie allein kontrolliert, soll sie einen Anteil von sieben Prozent am Mikrokreditgeber CarMoney erworben haben. Sobald sie die Nutznießerin von CarMoney wurde, sei es mit dem Geschäft des Startups steil bergauf gegangen.

Die beiden ehelichen Töchter Putins

Zwei "westliche" eheliche Töchter

Mit seiner ersten Frau hat Putin zwei Töchter: Katerina Tichonowa (35) und Maria Woronzowa (37), die sich offiziell nicht ein einziges Mal an der Seite ihres Vaters gezeigt haben. Der Oligarch und langjähriger Putin-Freund Sergej Pugatschow sagte in einem Interview über die beiden Schwestern: “Sie sind sehr, sehr westlich”.

Tichonowa arbeitet an der Universität von Moskau als Wissenschaftlerin. Sie ist wie ihre Schwester Absolventin der deutschen Schule in Moskau, und leitet überdies einen milliardenschweren staatlichen Innovationsfonds, in dessen Kuratorium Putins KGB-Freunde sitzen, berichtet die “Welt”. Beide Töchter ließen sich kürzlich scheiden. Tichonowa war mit Kirill Schamalow verheiratet, als dieser gerade zum Anteilseigner von Russlands größtem Petrochemiekonzern Sibur wurde.

Maria ließ sich kürzlich scheiden. Ihr Plan für eine neue Klinik scheiterte am Ukraine-Krieg.

Maria ist Ärztin und auf Erbkrankheiten spezialisiert. Beide Töchter haben sich kürzlich ebenfalls von ihren Ehemännern getrennt. Über Marias Scheidung berichtete Roman Dobrokhotov, ein im Exil lebender russischer Journalist. Sie war seit 2008 mit dem niederländischen Geschäftsmann Jorrit Faassen verheiratet, mit dem sie einen neun-jährigen Sohn hat. Auch sonst hat Maria zurzeit kein Glück: Sie wollte eine Klinik für reiche Ausländer in St. Petersburg eröffnen. Dabei hatte sie auf Patienten aus Europa und reiche Scheichs gehofft. Der Krieg machte diese Hoffnungen zunichte. Im Übrigen ist Woronzowa Taufkind des berühmten russischen Cellisten Sergej Roldugin.

Geheimnisse umranken Swetlana Kriwonogich

Putins erste außereheliche Affäre, aus der auch Kinder hervorgegangen sind, reicht in die 1990er Jahren zurück. Damals hat er bereits Reisen mit Swetlana Kriwonogich (46) unternommen, wie das russische Investigativ-Portal „Projekt“ nachgewiesen hat. Die geheimnisumrankte Kriwonogich soll die Mutter von Elisaweta (18) sein, der dritten, unehelichen Tochter Putins. Als sich die beiden kennenlernten, stand Putin noch dem Petersburger Bürgermeister zur Seite, und Kriwonogich soll eine wenig fleißige Studentin und Putzfrau gewesen sein.

Von der Putzfrau zur Multi-Millionärin: Swetlana Kriwonogich

Die Recherchen des Portals “Projekt” sorgten Ende 2020 für gewaltigen Wirbel. Kriwonogich soll es in den vergangenen Jahrzehnten von der Putzfrau zur Millionären geschafft haben. Sämtliche Häuser und Luxus-Wohnungen in Moskau, Sankt Petersburg, Sotschi und in weiteren Städten soll die Russin ihr eigen nennen. Allein die russischen Liegenschaften sollen eine Milliarde Rubel wert sein, was zurzeit 15 Millionen Euro entspricht. In einem Video auf “Projekt” kommentierten die Reporter: “Wir konnten keine Version recherchieren, die den Reichtum auf Verstand, Talent und Fleiß von Kriwonogich zurückführt”.

Die gemeinsame Tochter hat offiziell keinen Vater

Der Journalist Anton Orech kommentierte im Radiosender Echo Moskwy den Fall: “In jedem demokratischen Land würde eine solche Recherche einen grandiosen Skandal auslösen und die Reputation eines Politikers schädigen. In Russland geht es andersherum: Das Volk erregt sich nicht nur nicht, es beneidet die Korrupten und Beamten.”

Die gemeinsame Tochter hat offiziell keinen Vater. Ihr Vatersname “Wladimirowna” soll aber auf Putins Vornamen verweisen. Ihrem ehemaligen Instagram-Account zufolge dürfte sie die Immobilien der Mutter reichlich nutzen. Sie löschte den Account, als sie nach der Invasion in die Ukraine einen Mega-Shitstorm samt Morddrohungen bekam – der eXXpress berichtete.

Heimliche Hochzeit?AFP/PHOTO EPA POOL/SERGEI CHIRIKOV

Mehrere Kinder mit geheimer "First Lady"

Die dritte Frau in Putins leben – von der man weiß – ist Alina Kabajewa (39). Die Olympiasiegerin von 2004 in der Rhythmischen Sportgymnastik soll mit dem russischen Präsidenten bis zu fünf Kinder haben – wie viele es genau sind, ist aber nicht bekannt. Die Angaben sind widersprüchlich. 2015 soll im Schweizer Kanton Tessin der erste Sohn – möglicherweise auch ein Zwilling – zur Welt gekommen sein. Der „Bild“ zufolge war Kabajewa jüngst  zum dritten Mal schwanger. Russische Medienberichte über geheime Hochzeiten sind bis heute nicht belegt.

Kabajewa lebte mit ihren Kindern jahrelang in der Schweiz, möglicherweise in Lugano. Das Medium “dagospia.com” will herausgefunden haben, dass es sich um die 15-Millionen-Franken-Immobilie “La Perla della Collina” handelt. “Mit Bronzestatuen, die einen Turner darstellen, sechs Schlafzimmer, acht Badezimmer und Frontansicht des Sees”, heißt es. Die gesamte Familie Kabajewa soll es in der Zwischenzeit zu beachtlichem Reichtum geschafft haben. Der Schwester und der Großmutter sollen mit sämtlichen Immobilien beschenkt worden sein.

Oktober 1999: Die damalige Europameisterin Alina Kabajewa aus Russland posierte mit dem Ball während des Finales des Einzelmehrkampfes bei den Weltmeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik in OsakaAPA/ELECTRONIC IMAGE/AFP PHOTO/Yoshikazu TSUNO