Die 28-Jährige Polin hatte sich nur wenige Stunden vor ihrem gewaltsamen Tod noch in Spitalsbehandlung begeben, nachdem der alkoholisierte und wegen Gewaltdelikten vorbestrafte Mann sie gewürgt und mit einem Schuh verletzt hatte.

Polizei fand ihn nicht, er kehrte zurück in die Wohnung

Die Polizei versuchte in weiterer Folge, ihren Freund ausfindig zu machen, um gegen ihn ein Betretungs- und Annäherungsverbot auszusprechen. Der Flüchtige wurde nicht gefunden, er dürfte sich in ein Lokal zurückgezogen haben. Die Frau kehrte unterdessen in die Wohnung unweit der Triester Straße zurück, nachdem sie ihre Verletzungen behandeln hatte lassen, und auch der gewalttätige Partner  kam schließlich nach Hause. Die beiden fingen an zu Streiten, der damals 28-jährige Mann würgte sie und stach ihr mit einem Messer mehrere Male in den Bauch– die Frau starb.

Mann habe Ratten geschächtet und gefoltert

Das Gewaltverbrechen hatte sich angekündigt. Die eigene Mutter, die später im Ermittlungsverfahren als Zeugin vernommen wurde, bezeichnete den Mann als Gewalttäter. Sie erinnerte sich, wie dieser in der Jugend selbstgezüchtete Ratten geschächtet, zerstückelt und teilweise verzehrt hatte. 2019 hatte die später Getötete ihren Partner wegen fortgesetzter Gewaltausübung angezeigt. Im Dezember 2019 wurde ihr Partner allerdings freigesprochen. Die Polin widerrief ihre belastenden Aussagen vor Gericht und tat diese als inhaltlich unrichtig ab.

In gewalttätigen Beziehungen fällt Psychologen immer wieder ein ähnliches Verhaltensmuster auf, das die Opfer an den Tag legen. So stehen sie meist in einer extremen emotionalen Abhängigkeit und würden für den Partner alles tun – auch wenn dieser für ihr Leid verantwortlich ist. Die junge Frau wurde aufgrund ihres Widerrufs für ihre ursprünglichen Feststellungen wegen falscher Zeugenaussage sogar zur Verantwortung gezogen und im Vorjahr sogar verurteilt.