Im vergangenen Jahr wurden Vorwürfe gegen das HGM laut, die sich gegen die Führung des HGM richteten. Der ehemalige Grünen-Politiker Karl Öllinger äußerte im Jänner gegenüber dem „Standard“ im Jänner seine Bedenken, denen zufolge das HGM eine „Projektionsfläche für Militaristen, Monarchisten und Rechtsextreme“ geworden sei. Öllinger kritisierte die riesige Menge an historisch hochinteressanten Objekten, die großteils völlig unkontextualisiert präsentiert würden. Einige Kritiker beklagten, Museumsbesucher müssten sich aufgrund fehlender genauer Beschreibungen und Informationen oft ihr eigenes Bild machen. Außerdem stünde kriegsverherrlichende Literatur im Museums-Shop zum Verkauf.

Diese Vorwürfe konnten heute nicht bestätigt werden. Das Ergebnis des Berichts zeige, „wie unglaublich wichtig es ist, dass man Vorwürfen genau nachgeht“, so Mueller.

Bei einem Prozent der angebotenen Publikationen empfiehlt der „Mueller-Bericht“ aber eine Entfernung aus inhaltlichen Gründen bzw. Verzicht auf Nachbestellung. „Die Vorwürfe haben sich als haltlos erwiesen”, resümierte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP). „Klar ist aber auch: Manches ist veraltet und vieles gilt es zu verbessern.“

Zusammensetzung des Sortiments ist „breit und divers“

639 Objekte des Souvenirangebots wurden von der fünfköpfigen Kommission überprüft. Bei 72 Prozent der Publikationen gab es „keine Einwände“, bei 10 Prozent wurde ein Überwiegen von waffentechnischen Aspekten festgestellt, andere wurden nicht näher untersucht, weil sie etwa Publikationen des HGM selbst waren. „Die Zusammensetzung des Sortiments ist breit und divers“, resümierte Mueller. „Kritische Minderheiten- und Opferperspektiven“ seien insgesamt „etwas unterrepräsentiert“, waffentechnische Aspekte dagegen überrepräsentiert. Daher empfiehlt die Kommission eine Ergänzung des Angebotes, um etwa die Themen Kriegsverbrechen und Holocaust besser zu berücksichtigen, und hat dazu eine eigene Vorschlagsliste erarbeitet.