Sönnichsen musste sich beim Salzburger Bezirksgericht wegen des Verdachtes des Betrugs und der Amtsanmaßung verantworten. Gegen Bezahlung von 20 Euro soll er digitale Atteste für eine vorläufige Impfunfähigkeit ausgestellt haben, wozu er nicht befugt war. Die Ärztekammer hatte in seiner Vorgangsweise einen Verstoß gegen das Ärztegesetz gesehen und den Allgemeinmediziner bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

In dem Prozess beteuerte Sönnichsen seine Unschuld, berichtet orf.at. Der Richter konnte keine subjektive Tatseite und keinen Bereicherungsvorsatz erkennen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt könnte noch berufen.

„Es braucht Vergangenheitbewältigung“

In der Gerichtsverhandlung wurde dem Beschuldigten angelastet, seine Gutachten über das Internet ausgestellt zu haben, ohne die Patienten vorher gewissenhaft ärztlich zu untersuchen. Auch von diesem Vorwurf blieb im Urteil nichts übrig. Der Arzt wurde von allen Vorwürfen freigesprochen. Dem ORF sagte er nach der Urteilsverkündung, nun müsse in der Gesellschaft noch sehr viel aufgearbeitet werden.

Sönnichsen verlor 2021 im Zuge der Auseinandersetzungen mit Befürwortern der CoV-Impfstrategien seinen Spitzenjob an der Medizinischen Universität Wien, den er 2018 angetreten hatte. Es wurde ihm von Verteidigern der Regierung und der CoV-Politik auch unterstellt, er sei ein „Schwurbler“. Sönnichsen kritisiert weiter, dass es nun ein großes Schweigen gebe – nach vielen Monaten mit teuren Medienkampagnen gegen Ungeimpfte: „Ich bin sehr froh, dass Corona jetzt zu Ende geht. Auf der anderen Seite müssen wir hier nun Vergangenheitsbewältigung betreiben und aufarbeiten. Wir wissen jetzt, dass viele Maßnahmen der Politik völlig unangebracht waren.“