Der frühere SPÖ-Bundeskanzler Christian Kern ist am Donnerstagabend Gast bei der “Freundschaft-Tour” von Vorsitz-Kandidat Hans Peter Doskozil. Während sich alle anderen roten Alt-Kanzler hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gestellt haben, hat sich Kern bisher nicht öffentlich deklariert, wird aber dem Lager des burgenländischen Parteichefs und Landeshauptmanns zugerechnet.

"Doskozil hält, was er verspricht"

Während sich alle anderen roten Alt-Kanzler hinter Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gestellt haben, hat sich Kern bisher nicht öffentlich deklariert, wurde aber dem Lager des burgenländischen Parteichefs und Landeshauptmanns zugerechnet. Am Mittwoch äußerte er sich dann auf seiner Facebook-Seite und hielt zunächst fest: “Das Personal, das zur Wahl steht, kann sich im Vergleich mit anderen Parteien allemal sehen lassen.” Weiterzumachen wie bisher, sei aber keine Option.

Doskozil habe im Burgenland bewiesen, “dass er hält, was er verspricht. Er hat der SPÖ wieder Glaubwürdigkeit bei ihren Wähler gebracht. (…) Sein linker Politikmix ermöglicht ihm in seinem Bundesland Mehrheiten in allen Bevölkerungsgruppen”, so Kern. Er räumte auch ein, dass es mit seinem früheren Minister Doskozil eine “nicht immer friktionsfreie Zusammenarbeit” gegeben habe: “Wir haben uns nach meinem Ausscheiden aus der Politik zusammengesetzt und versöhnt. Es zeugt von menschlicher Größe, sich für Fehler zu entschuldigen, ich habe das sehr geschätzt.” Heute pflege man einen wertschätzenden Umgang miteinander.

Schwarz-Blau zu verhindern, ist Kerns “wichtigstes Anliegen” und Doskozil derjenige, dem das gelingen könnte: “Wenn das auch die meisten anderen SPÖ-Mitglieder so sehen, wird er als Erster durchs Ziel gehen.” Wichtig wäre dann, Babler und seine Unterstützer “an wichtiger Stelle” ins neue Team zu integrieren. Doskozils Aufgabe sei dann auch, ein Team zu leiten, das die gesamte Breite der Partei repräsentiere.

Vor 400 Mitgliedern über aktuelle Herausforderungen diskutieren

Doskozils Werbetour für die Position des Bundesparteichefs macht am Donnerstag in Neudörfl, dort wo vor 149 Jahren die Sozialdemokratie gegründet wurde, Halt. Vor rund 400 Parteimitgliedern wird Kern mit Doskozil über aktuelle Herausforderungen der Wirtschafts- und Energiepolitik diskutieren, hieß es in der Einladung.