Elon Musk (51) ist gewissen Kreisen in der Ukraine ein Dorn im Auge. So sehr, dass er am Freitag prompt auf die gefürchtete Todesliste „Friedensstifter“ (Myrotvorets) gesetzt wurde – kurz darauf wurde er aus ungenannten Gründen aber auch schon wieder von der Liste entfernt. Der vermögendste US-Amerikaner und damit auch reichste Mann der Welt brockte sich das damit ein, dass er zuvor angekündigt hatte, die Finanzierung des Satelliteninternets Starlink in der Ukraine, das den ukrainischen Streitkräften bisher zur Kommunikation auf dem Schlachtfeld diente, einzustellen.

Laut Musk hat die von ihm geführte Raumfahrtfirma SpaceX bislang 20.000 Basisstationen an die Ukraine gespendet. Der Betrieb habe bisher 80 Millionen Dollar verschlungen, bis Ende des Jahres sollen es sogar 100 Millionen Dollar sein. Das kann er sich einfach nicht leisten, so Musk.

„Friedensstifter“-Todesliste will „Staatsfeinde“ der Ukraine beseitigen

Für die Betreiber der Website myrotvorets.center war das ein Schlag ins Gesicht. Und offenbar der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Musk hatte nämlich erst vor Kurzem einen umstrittenen Friedensplan vorgelegt, der von vielen, nicht zuletzt von der Ukraine, als „russlandfreundlich“ abgetan wurde.

Die „Friedensstifter“-Todesliste wurde 2014 eingerichtet. Die Liste wird unverhohlen von der ukrainischen Regierung von Wolodymyr Selenskyj, namentlich dem Innenministerium und dem Geheimdienst SBU, unterstützt. Zur Erinnerung: 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim, die zuvor Teil der Ukraine gewesen war. Die „Friedensstifter“-Todesliste ist ein Verzeichnis von „Staatsfeinden“ der Ukraine, die liquidiert werden sollen. Die Propagandistin und Journalistin Darya Dugina (29), die auf der Liste gestanden war, wurde im August ermordet. Die Liste umfasst heute 200.000 Personen – darunter 300 Minderjährige – die als „Fegefeuer“ bezeichnet werden.

Auch Drohungen aus Russland

Erst im Mai dieses Jahres musste sich der reichste Mann der Welt Sorgen um sein Leben machen. Damals waren es die Russen. „Wenn ich unter mysteriösen Umständen sterbe, war es schön, euch zu kennen.“ Zuvor drohte Putins Weltraum-Chef ihm damit, sich “wie ein Erwachsener” für seine Unterstützung der Ukraine rechtfertigen zu müssen.