Unmittelbar vor der Landtagswahl in Niedersachsen warnt CDU-Chef Friedrich Merz alle abtrünnigen Unions-Wähler, die AfD zu wählen: “Jede Stimme für diese Partei, ist eine Stimme für Rot-Grün”. Dass die Bürger der Politik am Sonntag einen kräftigen “Denkzettel” verpassen werden, ist zwar genau das, was sich Merz wünscht, nur solle der Denkzettelt ausschließlich der Regierung in Berlin gelten, nicht der CDU: “Überlegen Sie sich gut die Folgen: Die Destabilisierung unserer Demokratie rückt immer näher.”

Von der Proteststimmung profitiert primär die AfD

Der Hintergrund: Die Niedersachsen-CDU würde gerne am Sonntag bei der Landtagswahl in Niedersachsen den dritten Sieg in Folge feiern – nach Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Deshalb hat Friedrich Merz in den vergangenen fünf Wochen insgesamt 20 Wahlkampf-Auftritte im Bundesland absolviert – mehr als jeder andere Parteichef. Permanent wettert Merz dabei gegen die Ampelkoalition in Berlin.

Doch genau hier liegt das Problem für Merz: Von der Protest-Stimmung profitiert in Niedersachsen primär die AfD. Sie konnte ihre Umfragewerte in den vergangenen Wochen fast verdoppeln und darf auf ein zweistelliges Ergebnis hoffen.

An Berlin: "Jetzt ist es genug"

Merz versucht bis zum Schluss mit scharfen Attacken gegen die Ampelkoalition zu punkten: “Was geht in den Köpfen dieser Bundesregierung vor, die sichere Versorgung von zehn Millionen Haushalten mit drei Kernkraftwerken in diesem Lande ernsthaft in Frage zu stellen”, zitierte die “Welt” den CDU-Parteichef bei der Abschlussveranstaltung. “Die müssen auch mal wissen, dass die Wähler in einem sehr großen Bundesland einfach mal sagen, jetzt ist es genug, und jetzt müsst ihr diesen Kurs korrigieren.”