Der Fußball ist ein Riesengeschäft. Das gilt für gewöhnlich auch und vor allem für seine Großveranstaltungen. Bei dieser umstrittenen WM in Katar zeigt sich aber ganz deutlich, dass dieser Sport und all die Geschäfte, die so gut von und mit ihm leben, nichts ist, ohne die Fans. Das bekommen derzeit vor allem die Anbieter von Sportwetten zu spüren, wie das Manager Magazin berichtet. “Diese WM ist anders als bisherige Turniere. Zum einen ist der Termin im Spätherbst ein absolutes Novum und zum anderen ist die öffentliche Auseinandersetzung äußerst kontrovers”, heißt es bei Tipico. “Eine wirtschaftliche Prognose nach unseren gängigen Modellen ist daher schwierig”, heißt es dort.

40 Prozent weniger Deutsche haben das Eröffnungsspiel gesehen

Die Branche ist gute Umsätze gewöhnt. 9,4 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr in Deutschland umgesetzt. Die Hälft davon mit Fußball. Doch bei dieser WM ist alles anders. Bereits die Einschaltquoten beim Eröffnungsspiel haben gezeigt, dass die Aufrufe zum Boykott Früchte getragen haben. In Deutschland haben das Eröffnungsspiel 6,2 Millionen Menschen gesehen, und das sind m satte 40 Prozent weniger, als noch bei der WM vor vier Jahren. Weniger durch Begeisterung, sondern viel mehr durch Protest hält sich die Fußball-WM in der Wüste im Gespräch.

Eigentlich sollte sich alles ums runde Leder drehen, doch andere Themen drängen in den Vordergrund

Korruption, Homosexualität – viel drängt sich in den Vordergrund

Darüber reden ja, schauen nein. Das liegt nicht nur an den Korruptionsvorwürfen zur Vergabe, sondern auch an der Ressourcen-Verschwendung in Zeiten des Klimawandels, die für die Austragung eines derartigen Spektakels in der Wüste nötig ist. Hinzu kommen die unmenschlichen Bedingungen für die Arbeiter und nicht zuletzt die nicht enden wollenden Diskussionen zum Thema Homosexualität. Rund um diese WM scheint alles wichtiger zu sein, als der Fußball, und erst recht als die Wetten darauf.