Fahrradboten, die für den Lieferdienst mjam Essen zustellen, sehen sich oft widrigen Arbeitsbedingungen ausgesetzt, berichtet das “Ö1-Mittagsjournal”. Demnach seien die Boten oft zehn Stunden und bis zu sieben Tage die Woche im Einsatz. Das Journal verweist auf einen selbstständigen Fahrer, der zwar mit der Kleidung von mjam radelt, jedoch für eine Sub-Firma arbeiten soll. Er verdiene 50 bis 60 Euro am Tag – also fünf bis sechs Euro pro Stunde. Mjam gab sich “überrascht von den Vorwürfen”, die man sich “in der dargestellten Form nicht erklären” könne.

Eigene Fahrer "erhalten durchschnittlich 12 Euro pro Stunde"

Der Kollektivvertrag für Fahrrad-Boten liegt derzeit bei 9,21 Euro brutto pro Stunde. Mjam verweist darauf, dass die eigenen Fahrer auf einen durchschnittlichen Stundenlohn von zwölf Euro kämen. Nächstes Jahr seien zudem weitere Verbesserungen geplant.

1060 Euro für 212 Zustellungen

Der erwähnte Fahrradbote habe etwa im Juni für 212 Zustellungen 1060 Euro erhalten. Davon müsse er jedoch noch die Sozialversicherung bezahlen, da er ein selbstständiger Fahrer sei. Wie berichtet wird, fahre der Fahrrad-Bote zwar mit der Kleidung von mjam, arbeite jedoch für das Unternehmen Cheetah Logistics. Dort wiederum werde darauf verwiesen, dass man Zustellgebiete von mjam übernommen habe. Bei mjam wiederum heißt es, dass man keinen Vertrag mit Cheetah Logistics habe. Dies deute darauf hin, dass Cheetah Logistics eine Sub-Subfirma sei, die den Auftrag von einem anderen Unternehmen erhalten habe.

Vor allem in den Flächenbezirken Wien Floridsdorf und Donaustadt seien selbstständige Boten über Subfirmen im Einsatz. Die Boten müssten lange Strecken zurücklegen und würden dementsprechend wenig verdienen.