Riesen-Wirbel um die Hilfsorganisation “Türkischer Halbmond” nach dem verheerenden Erdbeben in der Südosttürkei mit 50.000 Todesopfern. Nach einem Bericht der Tageszeitung “Cumhuriyet” sollen Not-Zelte für die obdachlos gewordenen Opfer einfach weiter verkauft worden sein. Es geht um 2050 Zelte zu einem Preis von 2,3 Millionen Euro. Türkische Medien sprechen von einem Skandal.

Der Türkische Halbmond hat eingeräumt, die Zelte weitergereicht zu haben. Angeblich an eine zuständige Tochtergesellschaft der Organisation. “Zum Selbstkostenpreis”, wie Halbmond-Chef Kerem Kinik twitterte.

Türkische Oppositionspolitiker forderten inzwischen Kiniks Rücktritt: “Schämen Sie sich”, schrieb die Vorsitzende der nationalistischen lyi-Partei, Meral Aksener. Der türkischen Regierung war vorgeworfen worden, nach dem Erdbeben nicht genügend Zelte verteilt zu haben. Auch zu wenige Rettungsteams seien eingesetzt worden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verteigte den Türkischen Halbmond und bezeichnete die Kritiker als “unehrlich und abscheulich”.