Dass die Luftfahrt sich zum Handeln gezwungen sieht, ist bei der schlechten CO2 Bilanz von Kerosin nachzuvollziehen. Der Treibstoff macht Flugzeuge zu einem der umweltschädlichsten Verkehrsmittel. Ein neuer Treibstoff soll im Vergleich zum herkömmlichen Kerosin mehr als drei Viertel CO2 einsparen und dabei identische Eigenschaften aufweisen.

Keine zusätzliche Infrastruktur notwendig

Das neuartige, umweltfreundliche, Kerosin kann wie der bisher verwendete Treibstoff angewendet werden. Durch den Einsatz auf den Flughäfen benötigen diese keinerlei zusätzliche Infrastruktur, erklärte auch Fabian Wedam, der bei OMV für die Abteilung Luftfahrt zuständig ist, gegenüber dem ORF Niederösterreich: „Das heißt, man kann sie mit bestehenden Flugzeugen verwenden, mit bestehenden Triebwerken, mit bestehenden Lagerstätten und auch mit dem Hydrantensystem am Flughafen, das das Produkt zu den Parkpositionen der Flugzeuge vertreibt.“

1500 Tonen im Umlauf

In seiner jüngsten Strategiepräsentation beziffert der CEO Alfred Stern das Ziel mit jährlich 700.000 Tonnen SAF (Sustainable Aviation Fuels), so die Bezeichnung des neuartigen Kerosins. Bisher wurden aber nur 1500 Tonnen in den Umlauf gebracht. „Für diesen ersten Schritt, in dem wir gemeinsam mit der Lufthansa, mit den Austrian Airlines, 1500 Tonnen in Umlauf bringen, beziehen wir den Rohstoff aus regionalen Speiseölkollektoren und verarbeiten ihn dann in der Raffinerie in Schwechat“, sagt Wedam. 

Parallel zur Anlage in Schwechat gibt es vergleichbare Projekte in Deutschland und Rumänien. Mittelfristig will man bei der Produktion auf den „Power-to-Liquid“-Prozess setzen, „also die Anwendung von CO2 und Strom und Wasserstoff zur Verarbeitung von SAF“, erklärt Wedam.

Aber auch andere, nachhaltige Antriebsarten werden getestet. So ist erst gestern das erste E-Flugzeug Österreichs abgehoben.

Verreisen Sie trotz der schlechten CO2-Billanz mit dem Flugzeug?