Seit dem heutigen 1. Juni ist fast ganz Österreich auch im Lebensmittelhandel sowie im öffentlichen Verkehr maskenfrei – mit Betonung auf “fast”. Ab der Grenze zur Bundeshauptstadt Wien gelten andere, strengere Regeln: Die Maske bleibt auf – in Zug, Bus, Bahn und Bim. Und auch wenn sich Beobachtern am Mittwoch des Maskenfalls rund um Wien unterschiedliche Bilder zeigten – nicht wenige, aus den Bundesländern “zugereiste” Öffi-Fahrer übten sich offen im Boykott – tragen vor allem Wiener brav weiterhin ihre Maske. Ja, sogar in den Supermärkten – wo es auch in der Bundeshauptstadt nicht mehr verpflichtend ist – trugen am Mittwoch viele Wiener weiter eisern FFP2-Maske.

Disziplin, die Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hacker gut gefallen dürfte – aber auch ein anderer erfreut sich an der Wiener Maskentreue: Ex-Gesundheitsminister Rudolf “Rudi” Anschober (Grüne).

Der Vorgänger von Wolfgang Mückstein und Johannes Rauch (ebenfalls beide Grüne) fand sich nämlich am Mittwoch auch im Zug durch Wien fahrend wieder, und nutzte den Moment, um sich via Twitter zu Wort zu melden. Dabei stützte er aber nicht die Linie seines grünen Parteikollegen Rauch, der die Abschaffung der Maskenpflicht für ganz Österreich verkündet hatte – nein, Anschober fährt ganz auf roter Ludwig-Linie!

Demnach befürwortet er die Weiterführung der Maskenpflicht nicht nur, sondern  hält auch dazu an, selbst “Eigenverantwortung” zu zeigen und den Mund-Nasen-Bereich weiterhin zu verdecken. Sogleich fragte der Grüne Ex-Minister auf roten Gleisen seine Community, wie diese diesen “Test für Eigenverantwortung” selbst erlebt – und bittet um Erfahrungsberichte.