Lörrach liegt im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz, ist eine malerische Kreisstadt mit 50.000 Einwohnern. Normal ist hier die Welt am Rande des Schwarzwaldes noch in Ordnung. Doch jetzt gehen die Bewohner auf die Barrikaden, im Netz ist der Teufel los. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft hat 40 alteingessenen Mietern in einem kommunalen Mehrparteienhaus gekündigt, weil die Stadt Platz für Flüchtlinge braucht: “Wie Sie wissen, hat Deutschland einen erheblichen Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Weltregionen zu verzeichnen”, heißt es in einem Schreiben der Stadt, deshalb sei man auf die Belegung vorhandener Wohnungen angewiesen.

Mieterbund-Chef: Dummdreistes Kündigungsschreiben

Kommenden Montag sollen die Mieter in einer Versammlung offiziell unterreichtet werden, wie es mit ihnen weitergehen soll. Die Stadt hat zugesichert, bei der Beschaffung von Ersatz-Wohnungen behilflich zu sein. Allerdings wollen viele Mieter, die schon seit Jahrzehnten in ihrem Wohnungen leben, keine Ersatzquartier.

Mieter Manuel M. (34): “Eine Sauerei. Wir haben drei jähre auf die Wohnung gewartet, sind erst vor fünf Monaten eingezogen.” Der Landeschef des Mieterbundes, Rolf Gaßmann: “Die Unterbringung von Flüchtlingen ist kein Kündigungsgrund. Ein dummdreistes Schreiben der Wohnungsbau Gesellschaft.”