Ein wahrlich teurer Spuk belastet alle Wiener Steuerzahler: Das im Jahr 2018 stolz präsentierte Projekt einer neuen Stadthalle, der sogenannten Wien-Holding-Arena, tümpelt als Phantom-Halle in Neu-Marx kostspielig vor sich hin. Die Kosten für dieses Krankenhaus Nord der Eventszene sind von ursprünglich 220 Millionen Euro auf bereits 742 Millionen Euro explodiert. Und das, obwohl noch kein einziger Bagger für die Wien-Holding-Arena auch nur einen Meter Erde aufgegraben hat.

Der Eröffnungstermin rückt immer weiter nach hinten: Zuerst sollten bereits nächstes Jahr, 2024, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und die Wiener Politprominenz zur Eröffnung anrücken. Dann wurde ein Termin im Jahr 2026 kommuniziert, und jetzt wird von einer Fertigstellung der Halle im Jahr 2029 gesprochen.

Was trotz aller Verzögerungen bleibt: die drei (!) Geschäftsführer der Projektgesellschaft für den Bau der “Michael-Ludwig-Geisterhalle”, die der Steuerzahler finanzieren darf.

Gigantisch groß geplant: In der Wien-Holding-Arena sollen 20.000 Besucher Platz haben.

Stadt Wien leistet sich drei Manager für Halle, die es gar nicht gibt

Seit April 2021 leisten sich Wiens Steuerzahler bereits diese drei Manager, die den Bau einer Halle verwalten, den es gar nicht gibt. Kalkuliert man nur etwa 8000 Euro brutto monatlich für nur einen dieser Geschäftsführer hätte das Trio in den vergangenen 21 Monaten plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld 576.000 Euro an Gagen und Zulagen erhalten.

Dazu kritisierte bereits der Stadtrechnungshof in seinem Prüfbericht aus dem Jahr 2021, dass einer Geschäftsführerin der Gesellschaft auch vertragliche Zusagen für eine Zusatzpension und einem Dienstwagen gemacht worden sind. Warum das gemacht wurde, konnten die Prüfer nicht nachvollziehen.

Die ersten Pläne der Wien-Holding-Arena, Baubeginn jetzt angeblich 2026

Schon Stadtrechnungshof kritisierte, dass nicht zwei Geschäftsführer reichen

“Die Geschäftsführer haben natürlich eine Menge Arbeit, die sind absolut nicht untätig”, erklärt dazu ein Sprecher der Wien Holding, des Mutterkonzerns der Projektgesellschaft.

So laufe jetzt noch das Vergabeverfahren an einen privaten Betreiber, dafür mussten zuvor auch alle Voraussetzungen geschaffen werden. Zusätzlich waren die Geschäftsführer für die Abwicklung des Architektenwettbewerbs sowie für die Standort-Entscheidung bei diesem Mega-Projekt zuständig.

Der Stadtrechnungshof merkte dazu schon 2021 an: Nur 6 der 68 Unternehmungen der Wien Holding hätten drei Geschäftsführer, alle anderen hätten weniger.

Für Kritik sorgt auch immer mehr die vermutete Kostenexplosion beim Bau der Wien-Holding-Arena aufgrund der Verschiebung des Fertigstellungstermins: Bekanntlich hat auch der Neubau des Wiener Krankenhauses Nord lediglich 850 Millionen kosten dürfen, im Endeffekt war es dann fast eine halbe Milliarde Euro Steuergeld mehr. Schon jetzt, 2023, liegt die aktuelles Kostenschätzung der Event-Halle bei 742 Millionen Euro – und es sind noch mindestens fünf Jahre bis zur geplanten Eröffnung …

Glauben Sie, dass die Wiener Stadtregierung den Bau von Großprojekten gut abwickelt?