Am 6. November stach der 27-jährige Palästinenser Abdelrahman A. wahllos auf Zugpassagiere eines ICE auf dem Weg von Nürnberg nach Hamburg ein. Er verletzte mit einem Messer vier Männer zum Teil schwer. Bei seiner Festnahme verhielt er sich plötzlich wie ein psychisch Kranker, gab an, Stimmen zu hören. Die Ermittler und auch ein Gutachter schenkten dieser Aussage vorerst Glauben. Deutsche Medien schrieben schon kurz nach der Tat von einem “psychisch kranken Mann”.

Wollte Deutschland von "Nichtmuslimen" befreien

Nun kam eine psychiatrische Untersuchung zu dem Schluss: Der Mann agierte bei vollem Bewusstsein und war zum Tatzeitpunkt nicht psychisch beeinträchtigt. Im Zuge der Ermittlungen war bei dem Palästinenser IS-Propagandamaterial gefunden worden.

Im September 2021 habe Abdelrahman A. den Entschluss gefasst, einen Beitrag zum weltweiten Dschihad durch die wahllose Tötung „ungläubiger“ Nichtmuslime in Deutschland leisten zu wollen, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Bei seinem islamistischen Angriff stach er mehreren Zugpassagieren im ICE mehrfach in Hals, Kopf und Brust. Zwei Personen erlitten dabei lebensgefährliche Verletzungen. Nun muss er doch vor Gericht. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat sich des Falles angenommen und Anklage wegen versuchten Mordes gegen den Islamisten erhoben.