Vom 9. bis zum 26. Februar ist Mailand und Cortina d’Ampezzo Gastgeber der Olympischen Winterspiele. Die Planungen bei der italienischen Eishockey-Nationalmannschaft laufen bereits auf Hochtouren. Dabei haben die Italiener einen skurillen Plan in der Hinterhand. So sollen 15 Spieler aus Nordamerika eingebürgert werden. Diese sollen rechtzeitig bei hochklassigen italienischen Spitzenteams implementiert werden. Dafür sollen die Vereine finanzielle Unterstützung erhalten. Gegenüber „Sportnews.bz“ meinte der Präsident des italienischen Eishockeyverbandes Andrea Gios: “Als Gastgeberland ist es einerseits unsere Pflicht, eine starke Mannschaft an den Start zu bringen. Andererseits besteht das Risiko, dass uns die Teilnahme verweigert wird, wenn unser Team nicht konkurrenzfähig ist.”

Dabei spielt er auf China an, die bei den letzten Olympischen Spielen letztlich doch noch am Eishockey-Turnier teilnehmen durften. In der Gruppenphase holte die chinesische Eishockey-Nationalmannschaft keinen einzigen Punkt und landete mit einem Torverhältnis von 2:16 auf dem letzten Platz. Gegen die USA kassierte man eine 0:8 Pleite. Gegen Kanada verlor der Gastgeber mit 0:5. Einzig Deutschland konnte man bei der knappen 2:3 Niederlage fordern. Einzig dem Modus, wonach alle Teams aus der Gruppe aufsteigen war es zu verdanken, dass China an der Achtelfinal-Qualifikation teilnahm. (Anmerkung: Die drei Gruppenersten sowie der beste der drei Gruppenzweiten qualifizierten sich automatisch für das Viertelfinale. Die verbleibenden acht Teams spielten in einer Viertelfinal-Qualifikation die verbleibenden vier Plätze im Viertelfinale aus.)

Auch die Teilnahme der südkoreanischen Mannschaft 2018 in Pyeongchang wurde mit viel Bauchweh betrachtet. Dieses Szenario möchte Italien verhindern. Allerdings denkt derzeit im Moment niemand ersthaft an einen Ausschluss der italienischen Mannschaft nach.

Spieler aus Nordamerika sollen Unterschied ausmachen

Der italienische Eishockey-Verband verfolgt hingegen einen komplett anderen Plan. Gios erläuterte das Projekt gegenüber dem Südtiroler Portal sportnews.bz. Demnach will man in Zusammenarbeit mit dem italienischen Olympischen Komitee sowie dem Sportministerium den italienischen Vereinen 15 Spieler nordamerikanische Spieler anbieten. Nach zwei Jahren wären diese dann für das Nationalteam einsatzberechtigt. Laut Gios sollen dies allerdings hochklassige Spieler sein, die “den Unterschied” ausmachen sollen und für gewöhnlich nicht nach Italien kommen. Jedoch sind solche Spieler nicht gerade günstig. Deshalb soll in solchen Fällen das Sportministerium aktiv werden. So sollen den Vereinen finanziell unter die Arme gegriffen werden.

Für die heimischen Spiele ist dies natürlich eine Hiobsbotschaft. Der Verbandschef betonte aber, dass es interne Regelungen gäbe. Demnach dürfen maximal sieben in anderen Ländern ausgebildete Spieler gleichzeitig in der Nationalmannschaft spielen.