Der frühere britische Premierminister Boris Johnson (58) wird inmitten der Energiekrise wohl keine Probleme haben, seine Gas- und Stromrechnungen zu berappen. Für lediglich vier Reden, die er zwischen Oktober und November hielt, strich er nämlich über eine Million Pfund, knapp 1,2 Millionen Euro, ein. Das geht aus dem Register finanzieller Belange der Mitglieder des britischen Parlaments hervor. Als Abgeordneter muss Johnson Einkünfte aus Nebenjobs angeben. 

Allein für eine Rede erhielt Johnson über 322.000 Euro

Demnach kassiert Johnson einen Stundenlohn von knapp 35.000 Euro. Der britische Ex-Premier sprach in den vergangenen Monaten unter anderem vor Bankern und Versicherungen in den USA, der eXXpress berichtete, sowie bei einer vom US-Fernsehsender CNN organisierten Konferenz. Auch in Indien und Portugal wurde er als Vortragender engagiert. Allein für eine Rede in New York für die Finanz-Firma Centerview Partners erhielt er mehr als 322.000 Euro. Die Reise in die USA und die Kosten für zwei Begleiter übernahm die US-Firma, die Johnson für neun Stunden gebucht hatte. 

Zur Erinnerung: Unter dem Druck der eigenen Fraktion war Johnson im Juli nach einer Reihe von Skandalen nach rund drei Jahren im Amt zurückgetreten.  Seither ist er einfacher Abgeordneter der britischen Konservativen im Londoner Unterhaus. Nach dem Rücktritt seiner Nachfolgerin Liz Truss nach nur wenigen Wochen im Amt hatte Johnson sich im Oktober kurzzeitig an einem spektakulären politischen Comeback versucht. Die konservativen Abgeordneten unterstützten jedoch stattdessen den ehemaligen Finanzminister und heutigen Premier Rishi Sunak.