Bereits am 18. November beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Bis zum 18. Dezember wird die Fußball-Welt auf den Wüstenstaat schauen. Doch die WM gilt im Vorfeld als höchst umstritten. Der britische Außenminister James Cleverly warnte nun LGBT-Fans in einem Interview vor der WM in Katar. Er rief dazu auf, sich “respektvoll” gegenüber dem Ausrichter zu verhalten. “Ich glaube, mit ein wenig Flexibilität und Kompromissen an beiden Enden kann es eine sichere und aufregende Weltmeisterschaft werden”, sagte der Politiker beim Sender LBC Radio. Katar versuche “sicherzustellen, dass die Menschen sie selbst sein können und den Fußball genießen”.

Gegenüber dem Sender Sky News meinte Cleverly, dass Großbritannien sehr wichtige Partner im Mittleren Osten hätte. “Das sind islamische Länder, die haben eine ganz andere kulturelle Ausgangslage als wir. Ich halte es für wichtig, als Besucher eines Landes die Kultur des Gastlandes zu respektieren.”

Scharfe Kritik gegen Katar

Der britische Aktivist Peter Tatchell wies darauf hin, dass die britische Regierung die “abscheulichen Menschenrechtsverstöße, die das Regime von Katar täglich begeht” verurteilen müsse.  Zuvor protestierte Tatchell in Doha. Der Aktivist war auf Fotos mit einem Schild zu sehen. Auf diesem stand: “Qatar nimmt LGBTs fest, steckt sie ins Gefängnis und unterzieht sie einer “Konversion””. Tatchell war daraufhin nach eigener Aussage kurzzeitig festgenommen worden. “Man hat uns schließlich sehr deutlich gesagt, dass es in unserem Interesse sei, das Land so schnell wie möglich zu verlassen,” berichtete Tatchell gegenüber BBC Radio 4.

Katar steht wegen der Menschenrechtsverstöße in der Kritik. So werden Minderheiten unterdrückt. Homosexualität gilt dort nach wie vor als Strafdelikt und wird sogar mit einer Haftstrafe belegt. Außerdem sorgten Berichte über die Ausbeutung von Arbeitern, die unter katastrophalen Arbeitsbedingungen arbeiten mussten für Wirbel. So deckte “The Guardian” im Vorfeld des Großereignisses auf, dass tausende Arbeiter ums Leben gekommen sind. Bei Temperaturen von 50 Grad und unter unmenschlichen Bedingungen wurde Schwerstarbeit verrichtet. Hinzu kam die schlechte Bezahlung. So haben diverse Städte in Frankreich das Public Viewing bereits boykottiert.