Mit ihrem Boykott von russischem Gas haben sich die Deutschen selbst in die Bredouille gebracht. Logische Konsequenz: Sie mussten deutlich mehr Steinkohle ( plus acht Prozent) importieren, um die Gas-Lücken in ihrem Land schließen zu können.

Offenbar waren Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die Bundesregierung darauf jedoch nicht ausreichend vorbereitet. Denn trotz allen Sanktionsdrohungen gegenüber Russland mussten sie dann doch bei Wladimir Putin einkaufen gehen. 13 Millionen Tonnen Steinkohle haben die Deutschen laut des Vereins der Kohleimporteure (VdKI) im vergangenen Jahr aus Russland eingeführt. Damit blieb Moskau der größte Kohlelieferant Deutschlands, auch wenn die Menge insgesamt um 37 Prozent zurückging, wie “Zeit online” berichtete.

Im August wurde der Import russischer Kohle dann aber komplett verboten. Den Rückgang glichen die USA aus und profitierten so von den Sanktionen gegen die Russen. Sie lieferten den Deutschen 9,4 Millionen Tonnen – 32 Prozent als das Jahr zuvor.

Stahlindustrie braucht dringend Steinkohle

Deutschland benötigt die zusätzliche Steinkohle zur Stromerzeugung und hat dafür auch Kohlekraftwerke aus der Reserve geholt. Vor allem die Stahlindustrie benötigt den Energieträger dringend. Der große Nachteil: Bei der Verbrennung von Kohle entsteht deutlich mehr schädliches Kohlendioxid als bei Erdgas.