“Das ist nicht machbar, das verursacht Kollateralschäden, die sich niemand ausmalen mag”, so Mahrer vor Journalisten. Von der Bundesregierung, aber insbesondere von der zuständigen Ministerin Gewessler, fordert Mahrer rasch einen „Energie-Masterplan“.

Putins Krieg ändert Situation komplett

“Für diesen Plan ist es energiepolitisch fünf nach zwölf”, betonte Mahrer und meinte, die bisherigen Pläne für eine Klimaneutralität, die vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine entworfen wurden, hätten “keine Relevanz mehr”, die könne man dann zum Einheizen nehmen, wenn das Gas fehlt.

Bei einem Gas-Embargo habe man einen Plan, sagt Energieministerin Gewessler (Grüne) - nur kennt den in der Wirtschaft niemand!

Es sei “unverantwortlich, dass wir noch immer ohne Zahlen und Fakten diskutieren”, kritisierte der Kammerboss und meinte: “Von dem hängt alles ab, alles hängt an dem.” Mahrer in Richtung Gewessler: “Der Masterplan muss auf den Tisch.”

WK-Chef Mahrer teilt gegen Energieministerin Gewessler aus - zurecht?

Und es sei ebenso unverantwortlich so zu tun als käme bei einem Gasstopp Hilfe aus Deutschland oder Italien – diese Länder hätten dann nämlich selbst nicht genug Gas. Und die USA bräuchten ihres um die Preise in den Vereinigten Staaten niedrig zu halten. “Österreich muss selbst aktiv werden”, forderte Mahrer. Wer behaupte, dass ein Ausstieg aus fossiler Energie in den nächsten Jahren möglich ist, verbreite eine “politische Lüge”.

"Politische Lüge"

Überhaupt fordert Mahrer mehr Ehrlichkeit ein – auch welche Auswirkungen ein Gas- und Ölstopp auf die Preise für die Konsumenten hätte. Alleine das in der Nacht von der EU beschlossene Ölembargo könne die Preise an den Zapfsäulen zwischen 20 und 30 Cent je Liter erhöhen. Dies könne aber durch eine Freigabe der nationalen Reserven an Benzin und Diesel abgefangen werden.

Mahrer für deutsches Modell bei Spritsteuer

Hierzu gebe es aber keine Signale aus der Regierung. Initiativen vermisst Mahrer auch im Wasserstoffbereich und bei den E-Fuels, die allerdings umstritten sind, weil für ihre Erzeugung viel Strom notwendig ist. Für eine Senkung der Spritsteuer, wie sie morgen in Deutschland in Kraft tritt, zeigte sich Mahrer aufgeschlossen.