Wollen wir nicht, dass uns im Winter das Gas ausgeht und wir innerhalb der eigenen vier Wänden frösteln, dann müssen wir unser bisheriges Heizverhalten ändern. Oder andersrum: Wir müssen uns beim Gasverbrauch massiv einschränken. Das ist das Fazit einer umfassenden Energiestudie mit dem sperrigen Namen Kopernikus-Projekt Ariadne, die vom deutschen Bund gefördert und am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Vize-Leiter des Ariadne-Projekts, Gunnar Luderer, bringt das Ergebnis der Studie bündig auf den Punkt: „30 Prozent des Gasverbrauchs aus Vorkrisenzeiten müssen runter.“ Wenn das nicht passiere, drohe eine Gasmangellage. Dies gilt vor allem für die Privathaushalte. Denn interessant ist, dass trotz Energiekrise die privaten Gaskunden sich beim Gasverbrauch bisher noch nicht zurückgenommen haben. Anders die Industrie: Dort gab es schon Einsparungen von 20 Prozent im Vergleich zu Vorkrisenzeiten.

Forderung: Absenken der Raumtemperatur um ein oder zwei Grad

Wissenschaftler Luderer fordert von den Privathaushalten denn auch ein „geändertes Heizverhalten“ ein. Der Wissenschaftler spricht sich dabei für das Absenken der Raumtemperatur um ein oder zwei Grad, die Nutzung der Heizung nach Bedarf statt im Dauerbetrieb und intelligente Heizungsregler aus.

Das Ergebnis der Ariadne-Studie scheint auch die deutsche Bundesnetzagentur zu bestätigen. Sie spielte zwei Szenarien für den Winter durch. In einem drohe Ende Februar eine Gasmangellage in Deutschland. Diese kann laut Bundesnetzagentur aber durch das Einsparen von Gas verhindert werden. Mit anderen Worten: Die Haushalte müssen weniger Gas verbrauchen.