Dass die Journalistin Ingrid Brodnig überhaupt Teil der Experten-Kommission geworden ist, liegt an ihrer Expertise im Bereich Fake-News und Verschwörungstheorien. Folglich befasst sie sich bei Gecko auch in der Arbeitsgruppe “Impfkampagne” mit Fragestellungen rund um die Themen Desinformation und Mythen zur Impfung – vorrangig in sozialen Medien. Doch nicht nur ausschließlich: Wie der eXXpress erfahren hat, ist die studierte Kommunikationswissenschaftlerin auch Teil der wichtigen Arbeitsgruppe “Rechtsfragen” geworden, die sich mit wichtigen rechtlichen Themen befasst. Beispiele sind etwa die Aufhebung von Absonderungsbescheiden oder der verstärkte Einsatz von Medizinstudenten und Auszubildenden während einer Notsituation.

Folglich handelt es sich bei den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe auch um Rechtsexperten, wie etwa dem ausgewiesenen Medizinrechtsexperten Karl Stöger oder dem stellvertretenden Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Reinhard Schnakl. Welche Expertise Brodnig in dieser Arbeitsgruppe vorweisen kann, ist allerdings fraglich: Sie hat “Journalismus und Unternehmenskommunikation”  an der FH Joanneum in Graz studiert und später als Journalistin für den “Falter” gearbeitet. Größere Bekanntheit hat sie als Autorin für Fachbücher zu digitalen Themen erlangt, wie etwa Hass und Mobbing im Netz. Nebenbei schreibt sie im Moment noch eine Kolumne für das Nachrichtenmagazin “profil”.

Regierung vertraut auf Gecko-Expertise

Das ist besonders brisant, weil die Regierung am Sonntag bei der Vorstellung des Gesetzes zur Impfpflicht neuerlich betont hat, wie wichtig die Stellungnahmen der Gecko für die Entscheidungsprozesse sind. Dass dort aber Experten in Feldern tätig sind, in denen sie keinerlei fachliche Qualifikation aufweisen, könnte das Vertrauen in das eigentlich wichtige Gremium mindern.